Bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang sorgt der Norovirus für den Bruch mit der vermutlich ältesten Tradition im Eishockey: Aus Angst vor Ansteckung bleiben nach den Partien die Handschuhe an.

Pyeongchang - Eine der ältesten Eishockey-Traditionen fällt bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang dem Norovirus zum Opfer. Aus Angst vor Ansteckung verzichten die Puckjäger nach den Spielen darauf, dem Gegner die Hand zu schütteln. Stattdessen bleiben die Handschuhe an und werden gegeneinander gestoßen.

 

„Es ist eine vorbeugende Entscheidung des IIHF-Direktorats“, sagte DEB-Präsident Franz Reindl dem SID. Das hoch ansteckende Norovirus hat in Pyeongchang bereits zu mehr als 200 Erkrankungen geführt, auch zwei Schweizer Athleten haben sich infiziert. Mehrere hundert Personen mussten in Quarantäne. Dabei handelte es sich meistens um Sicherheitspersonal und Volunteers.

Das Norovirus verursacht neben anderen Symptomen Erbrechen und Magenkrämpfe. Die Tradition des Händeschüttelns nach der Schlusssirene ist mehr als 100 Jahre alt. Auf Fotos von 1908 in Kanada ist erstmals zu sehen, wie sich beide Mannschaften aufstellen und der Reihe nach jedem gegnerischen Spieler mit dieser Geste Respekt zollen.

Seit etwa 1920 schütteln sich in der NHL die Spieler regelmäßig nach Abschluss einer Play-off-Serie die Hände. Im internationalen Eishockey ist diese Fair-Play-Geste ebenso wie in den europäischen Ligen nach jedem Spiel obligatorisch.