Norwegens Energieminister Kjell-Börge Freiberg weiß um die Vergänglichkeit seiner automobilen Liebesbeziehung in Zeiten von Elektroautos. Seiner E-Klasse – laut Freiberg „das beste Auto der Welt“ – trauert der Politiker jetzt schon nach.

Oslo - Eine kuriose Liebeserklärung im Land der Elektroautos: Norwegens Ölminister Kjell-Börge Freiberg hat seiner tiefen Zuneigung zu seinem Dieselwagen Ausdruck verliehen: „Ich bin total verliebt“, sagte Freiberg am Freitag vor ausländischen Pressevertretern in Oslo. Gemeint war die Mercedes E-Klasse mit Dieselantrieb des Ministers, seiner Ansicht nach „das beste Auto der Welt“. „Ich habe eine sehr starke Liebesbeziehung zu diesem Auto.“

 

Norwegen liegt bei E-Autos vorn

Norwegen ist zwar der größte Erdölproduzent Westeuropas, liegt jedoch gleichzeitig auch bei der Nutzung von Elektroautos vorn. Im Januar waren 37,8 Prozent der Neuzulassungen in dem skandinavischen Land Autos mit Elektroantrieb - zählt man Hybridfahrzeuge hinzu, liegt diese Zahl sogar bei 63,5 Prozent. Öl- und Energieminister Freiberg weiß dementsprechend um die Vergänglichkeit seiner automobilen Liebesbeziehung. „Ich weiß, eines Tages wird mein Mercedes mich verlassen, und ich werde mich mit einem Auto mit weniger Emissionen oder einem Elektroauto begnügen müssen“, sagte er.

Der Minister gehört der rechtspopulistischen Fortschrittspartei (FrP) an, bei der auch zahlreiche Klimawandel-Skeptiker Mitglied sind. Seit 2013 ist die FrP Teil einer Regierungskoalition mit den Konservativen. Norwegen bezieht seinen Strom fast ausschließlich aus Wasserkraft und will ab 2025 keine mit fossilen Brennstoffen betriebenen Neuwagen mehr verkaufen. Er „applaudiere jedem in Norwegen und dem Ausland verkauften Elektroauto“, sagte Freiberg dann auch nach seiner Liebeserklärung. Dies sei gut für die Reduzierung der Treibhausgase.