Die Belegung der Landesmesse Stuttgart hat am Dienstag begonnen. Helfer haben die Halle 1 vorbereitet. Die Flüchtlinge kommen vorwiegend per Bus aus Bayern zur Notaufnahme.

Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Das Land hat mit der Belegung der Landesmesse als Notunterkunft begonnen. Wie berichtet, wird die Halle 1 vorübergehend bis zum 15. Oktober zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Am Dienstagnachmittag seien die ersten neun Busse mit 450 Personen angekommen, wie die Stabsstelle Flüchtlingsunterbringung, die im Innenministerium angesiedelt ist, mitteilte.

 

Es würden zehn Busse aus Bayern erwartet, zudem noch rund 150 Personen in vier Bussen aus Mannheim, die ebenfalls ursprünglich aus Bayern nach Baden-Württemberg gekommen waren. Insgesamt sollten am Dienstag 650 Flüchtlinge verteilt auf 14 Busse ankommen. Ob in den nächsten Tagen auch noch Menschen aus den Landeserstaufnahmestellen in die Messe verlegt werden, werde noch abgeklärt, hieß es am Dienstag. Die Kapazität der Halle liegt bei 2500 Personen.

Ein Stabsstellensprecher berichtete, dass die Flüchtlinge am Nachmittag zunächst in den Versorgungsbereich kamen, um dann später am Abend in den Schlafbereich zu wechseln. Helfer haben am Dienstag fieberhaft gearbeitet, um die Halle 1 in eine Notunterkunft für Flüchtlinge zu verwandeln. Beteiligt waren das Deutsche Rote Kreuz Esslingen, die Freiwillige Feuerwehr Leinfelden-Echterdingen und die Bundeswehr. So waren 20 Soldaten im Einsatz. Die Landesmesse habe Matratzen zur Verfügung gestellt, hieß es.

„Unser ganzer Apparat arbeitet mit und unterstützt das Regierungspräsidium“, sagte Messesprecher Markus Vogt. Das Regierungspräsidium Stuttgart ist für die Organisation der Notunterkunft verantwortlich. Es sei für die Messe als Unternehmen von Land und Stadt vollkommen klar, dass man sich hier engagiere, sagte Vogt. Auf viele Servicepartner könne man zurückgreifen: ob es nun die Reinigung oder das Catering betreffe. „Wir sind Veranstaltungsprofis“, so Vogt. Eine Miete in regulärer Form bekomme die Landesmesse nicht, sagte Vogt, aber die entstehenden Kosten würden vom Land erstattet.

Aufsichtsrat wird informiert

Am Dienstagnachmittag hat auch der Aufsichtsrat der Landesmesse getagt und wurde offiziell über die Belegung informiert. Eine Vorwarnung hatte es offenkundig nicht gegeben. Sie habe es aus der Presse erfahren, berichtete Maria Hackl (SPD). „Wir waren überrascht“, sagte Fabian Mayer (CDU). Es sei aber klar, dass sich die „Messegesellschaft nicht vor der Verantwortung wegducken kann“. Er gehe davon aus, dass das Land sich an die Termine halten wird, so wie es auch bei der Notaufnahme in den Nebenhallen der Schleyerhalle der Fall war. Das Thema Miethöhe sollte bei der Aufsichtsratssitzung nicht zur Debatte stehen. „Das ist einvernehmlich geregelt“, so der Aufsichtsratsvorsitzende, Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU).