Höhenretter und Notfallseelsorger aus Stuttgart waren in den Krisengebieten nach der Flutkatastrophe im Einsatz. Zudem koordinierte die Wehr einen Hilfskonvoi.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Meldungen aus dem Flutgebiet reißen nicht ab. Und die Folgen der zerstörerischen Wassermassen sind noch längst nicht bewältigt. Gut vier Wochen lang waren auch Feuerwehrkräfte aus Stuttgart im Einsatz in Rheinland-Pfalz.

 

Die Feuerwehr koordiniert als untere Katastrophenschutzbehörde in Stuttgart den Katastrophenschutz. Diese Aufgabe nahm sie auch bei der Hilfe in den überschwemmten Gebieten wahr, bei der auch andere Hilfsorganisationen dabei waren.

Die Höhenretter retten eingeschlossene Menschen

Die ersten, die helfen konnten, waren die Höhenretter der Feuerwehr. Sie arbeiteten mit der Hubschrauberstaffel der Polizei zusammen. Nur wenige Stunden nach dem Unwetter flogen sie zusammen ins Krisengebiet. Vom Hubschrauber aus holten sie allein am ersten Tag 37 Menschen von Dächern oder Balkonen. Drei Tage lang waren sie im Einsatz. Zusammen mit anderen Feuerwehren aus Baden-Württemberg stellte die Stuttgarter Wehr vom 18. Juli an Führungskräfte zur Verfügung, die die koordinierenden Aufgaben im Landkreis Ahrweiler unterstützten. Sie waren von Bruchsal gemeinsam ins Katastrophengebiet gestartet.

Erkundungen in schwer zugänglichen Gebieten

Außerdem waren Erkundungseinheiten aus Baden-Württemberg mit von der Partie. Sie machten sich auf in die schwer zugänglichen Gebiete im Ahrtal. Dabei benutzten sie unter anderem Hubschrauber, Drohnen und so genannte All Terrain Vehicles. Letztere sind Fahrzeuge, die sich auf schwierigem Untergrund fortbewegen können.

Zum Hilfsangebot der Stuttgarter Feuerwehr und ihrer Kolleginnen und Kollegen aus Baden-Württemberg zählte auch die Notfallseelsorge: Die Landeszentralstelle Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) forderte Unterstützung aus dem ganzen Land an, die nach Rheinland-Pfalz fahren sollte. Für sie entstand ein Containerdorf am Flugplatz Mendig als Zentrum. Aus Stuttgart waren dort fünf Notfallseelsorger und -seelsorgerinnen dabei. Die Notfallseelsorge ist ein ökumenischer Dienst der Kirchen und steht unter dem Dach der Feuerwehr. Auch an die psychische Belastung der Feuerwehrleute wurde gedacht: Sie betreut das Einsatzkräfte Nachsorgeteam Stuttgart (ENTS). Nicht zuletzt starteten Einsatzkräfte aus Baden-Württemberg auch einen Hilfskonvoi. Sie organisierten – zum Teil privat – Werkzeug, Baugeräte und Haushaltsgegenstände, an denen es mangelte, und brachten diese in die betroffenen Gebiete.