Auch auf den Fildern sind Einsatzwagen mit dem neuen 112-Logo unterwegs. In Deutschland wissen nur 17 Prozent der Bevölkerung, dass die Notrufnummer 112 europaweit gilt.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Büsnau/Vaihingen - Die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehren in Büsnau und Vaihingen denken europäisch. Denn sie haben vor Kurzem ihre Fahrzeuge mit einem neuen Logo beklebt. „Notruf 112 europaweit“ ist darauf zu lesen. „Wir möchten den europaweiten Notruf 112 bekannter machen“, sagt Volker Fernath, der Kommandant der Büsnauer Wehr. Dies sei notwendig, weil in Deutschland nur 17 Prozent der Bevölkerung wissen, dass die 112 europaweit gelte, ergänzt Frank Supper, der Kommandant der Vaihinger Wehr.

 

Für die beiden Feuerwehrmänner hat die Kurzwahl viele Vorteile. So wird der Hilfesuchende direkt mit den örtlichen Notrufzentralen von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei verbunden. Zudem braucht es keine Vorwahl und der Anruf ist kostenfrei. „Wenn wir den einheitlichen Notruf 112 nicht hätten, müssten die Bürger bei einer Reise durch Europa mehr als 40 unterschiedliche nationale Notrufnummern kennen“, gibt Fernath zu bedenken.

Höchste Anerkennung aller Berufsgruppen

Auch Nils Bunjes ist sich sicher: „Die europaweite Notrufnummer 112 bietet den Bürgern einen echten europäischen Mehrwert, denn sie kann Leben retten.“ Bunjes ist Mitarbeiter am Europe Direct Informationszentrum Stuttgart, das Partner der 112-Aktion ist. Die Feuerwehren seien für die 112-Werbung der ideale Partner. Denn sie seien europaweit präsent und würden in der Europäischen Union (EU) die höchste Anerkennung aller Berufsgruppen und das Vertrauen der Bevölkerung genießen.

Das neue Logo zeigt die 112 auf dunkelblauen Grund in der Mitte des europäischen Rings mit den zwölf Sternen, welche die zwölf EU-Gründungsmitglieder symbolisieren. So soll die europaweite Verwendung und die Verankerung innerhalb der Staatengemeinschaft verdeutlicht werden“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Wer in Stuttgart die 112 wählt, wird zunächst mit der Integrierten Leitstelle in Bad Cannstatt verbunden. Dort sind rund um die Uhr Mitarbeiter der Branddirektion und des Deutschen Roten Kreuzes vor Ort. Die Notrufe werden nach einem festen Frageschema bearbeitet und die erforderlichen Hilfskräfte alarmiert. Während diese anrücken, kann der Mitarbeiter der Leitstelle bei Bedarf Erste-Hilfe-Hinweise an den Anrufer weitergeben. Täglich erreichen mehrere hundert Notrufe die Integrierte Leitstelle. Jedes Jahr werden von dort aus rund 100.000 Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst koordiniert.