Nach dem verzögerten Beginn des 108. Verhandlungstages am Montag, hat der vernommene Zeuge, ein mutmaßlicher Waffenbeschaffer der NSU, nur ausweichend auf die Fragen des Richters geantwortet. An Einzelheiten will der Mann sich nicht erinnern können.

Nach dem verzögerten Beginn des 108. Verhandlungstages am Montag, hat der vernommene Zeuge, ein mutmaßlicher Waffenbeschaffer der NSU, nur ausweichend auf die Fragen des Richters geantwortet. An Einzelheiten will der Mann sich nicht erinnern können.

 

München - Die Vernehmung eines mutmaßlichen Waffenbeschaffers des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) vor dem Oberlandesgericht München ist am Montag nur stockend vorangekommen.

Der Zeuge beantwortete Fragen des Vorsitzenden Richters meist nur ausweichend. Der Mann hat nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft die Mordwaffe vom Typ Ceska von einem Schweizer in Empfang genommen, nach Deutschland gebracht und dort an einen weiteren Zwischenhändler weitergereicht.

An Einzelheiten konnte sich der Zeuge nach eigenen Angaben nicht erinnern. Den Schweizer kenne er zwar und besuche ihn ein- bis zweimal jährlich. Er könne sich aber nicht erklären, warum er als Waffenbeschaffer verdächtigt werde. "Ich kann mich gar nicht daran erinnern, mich mit ihm über Waffen unterhalten zu haben", sagte er. Er habe sich gewundert, als die Polizei nach dem Auffliegen des NSU-Trios seine Wohnung durchsuchte. Er habe dann erfahren, dass der Schweizer vorübergehend festgenommen worden sei und dass es dabei "um dieselbe Sache ging", nämlich die "Dönermorde".

Den mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt habe er aus seiner Schulzeit gekannt. Er habe mit ihm aber nicht länger als vielleicht ein halbes Jahr zu tun gehabt, sagte der Zeuge. Laut Prozessakten sollen er und Böhnhardt Anfang der neunziger Jahre derselben Jugendbande in Jena angehört haben.