Tino Brandt hat die rechtsextremistischen Kameradschaften in Thüringen vernetzt – und er war Spitzel des Verfassungsschutzes. Was trieb ihn im November 1997 in den Südwesten?
Stuttgart - Als die Stuttgarter Zeitung im November 1997 über eine Neonazi-Kundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz berichtete, hätte sich wohl kaum jemand vorstellen können, dass dieses – durchaus überschaubare – Geschehen mehr als zwei Jahrzehnte später in einem Untersuchungsausschuss des Landtags eine Rolle spielen würde. Etwa 50 Mitglieder der NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten, so hieß es damals in dem StZ-Bericht, hätten sich mit Fahnen und Transparenten gegenüber dem Königsbau aufgestellt und Flugblätter zum Thema „Freiheit und Selbstbestimmung für das irakische Volk“ verteilt.