Die Bürgerbeteiligung in Nürtingen hat die Fronten rund um die Gestaltung der Flächen an der Fischtreppe nicht aufgeweicht. Der Gemeinderat ist in dieser Frage weiterhin gespalten.

Nürtingen - Das Ergebnis des Nürtinger Beteiligungsverfahrens sollte zu einem Ende des Streits über die Gestaltung des Neckarufers führen. Diese Hoffnung ist jedoch enttäuscht worden. Zwar hat sich eine klare Mehrheit von 14 zufällig ausgewählten Bürgern für einen Bebauungsentwurf ausgesprochen, der nun als Empfehlung in den Gemeinderat kommen wird. Doch zeichnet sich ab, dass das Gremium im Konflikt um die künftige Ufergestaltung weiter gespalten ist.

 

„Wir lehnen diesen Entwurf komplett ab“, sagt Peter Lohse von NT 14. Die Fraktion liegt damit auf einer Linie mit der Bürgerinitiative (BI) Nürtingen am Neckar. Diese kritisiert, dass ein vorgeschlagenes L-förmiges Gebäude viel zu massiv sei. Letztlich, so die BI, sei dieses Gebäude nichts anderes als das ursprünglich geplante Hotel an der Fischtreppe, nur eben um 90 Grad gedreht. Die Bürgerinitiative hatte 4701 Stimmen gegen das Hotel gesammelt und damit eine Debatte befeuert, die dann in das Beteiligungsverfahren mündete.

Peter Lohse zufolge gibt es keinen Grund, eine Entscheidung über das Knie zu brechen. Die Fraktion plädiert dafür, die Fläche an der Fischtreppe nicht isoliert zu überplanen, sondern in die anstehende Bewerbung Nürtingens um eine Landesgartenschau einzubinden.

Hermann Quast (Liberale) dauert dies alles zu lange. Er ist für eine Belebung des Bereichs, unter anderem mit Gastronomie. Der Entwurf lasse „viele Möglichkeiten offen“. Das L-förmige Gebäude sei zwar groß, aber „mit dieser Empfehlung können wir leben“, so Hermann Quast. Die CDU-Fraktion werde sich erst im Januar eingehend mit der Gestaltungsempfehlung befassen, sagt deren Vorsitzender Matthias Hiller.

Vorgesehen ist, dass das Ergebnis des Beteiligungsprozesses öffentlich in einer Bürgerversammlung vorgestellt wird. Ein Termin für diese Präsentation steht aber noch nicht fest.