Das Rote Kreuz (DRK) in Nürtingen hat nun mehr Platz für seine Fahrzeuge und sein Personal.

Nürtingen - Die alte Rettungswache in Nürtingen ist aus allen Nähten geplatzt. Deshalb hat der DRK Rettungsdienst Esslingen-Nürtingen am bestehenden Standort in der Laiblinstegstraße für 2,3 Millionen Euro eine neue Wache gebaut. Der inzwischen in Betrieb genommene Neubau entspannt die Lage beim Roten Kreuz für die Notfallrettung und den Krankentransport spürbar. Zudem erfüllt das Gebäude alle Anforderungen an eine Ausbildungsstätte für Notfallsanitäter.

 

Für Azubis gibt es einen extra Ausbildungsraum

Die beengten Verhältnisse in der alten Rettungswache führten etwa dazu, dass neue Mitarbeiter in den Umkleiden keinen eigenen Spind bekamen, erklärt der DRK-Rettungsdienstleiter Michael Wucherer. Außerdem musste mit den Fahrzeugen in der Garage wegen der Enge immer wieder manövriert werden. Das ist nun vorbei. Jetzt gibt es sogar einen extra Ausbildungsraum für die derzeit neun Azubis. Und dank einer Teilunterkellerung und einem Aufzug konnte in der neuen Nürtinger Wache das Zentrallager für den Rettungsdienst im Landkreis Esslingen eingerichtet werden.

Wegen des größeren Platzangebots verfügt das DRK in Nürtingen nun auch über mehr Fahrzeuge, darunter auch Sonderfahrzeuge wie einen sogenannten Adipositas-Rettungswagen, der im gesamten Landkreis zum Einsatz kommt. Dieses Fahrzeug ist für Patienten mit einem Körpergewicht von bis zu 400 Kilogramm ausgelegt. Neu ist auch ein Alarmsystem mit Bildschirm, das die Teams darüber informiert, welche Fahrzeuge zu einem Einsatz kommen und der eine Anfahrtsbeschreibung liefert. „Wir sind sicher, dass wir für die Zukunft gut aufgestellt sind“, sagt Michael Wucherer – zumal in Nürtingen eine Entwicklungsfläche für einen zusätzlichen Notarztstandort eingeplant worden ist.

Alte Wache wird für Krankentransport weitergenutzt

Während der Neubau der Notfallrettung dient, wird die alte Rettungswache für den Krankentransport weitergenutzt. Derzeit sind in Nürtingen einschließlich der Auszubildenden 37 Mitarbeiter in der Notfallrettung eingesetzt. Ursprünglich hatte das DRK mit Baukosten in Höhe von 1,7 Millionen Euro für die Rettungswache gerechnet. Am Ende sind es 2,3 Millionen Euro geworden. Eigentlich, so erläutert Michael Wucherer, wäre das Land gesetzlich verpflichtet, 90 Prozent dieser Kosten zu übernehmen. Doch die Förderung habe sich auf lediglich 545 000 Euro beschränkt.

Der Rettungsdienstleiter erklärt diese Diskrepanz mit dem Umstand, dass das Land bei der Ausstattung Maßstäbe anlege, die inzwischen längst überholt seien. Das Innenministerium sei nun dabei, so Michael Wucherer, die Förderrichtlinien zu überarbeiten, um sie an die gestiegenen Anforderungen anzupassen. Den Löwenanteil für die Nürtinger Wache hat die DRK Zukunfts-Stiftung Nürtingen-Kirchheim übernommen, die das Gebäude an den Rettungsdienst vermietet.

Auch in Kirchheim soll eine neue Wache entstehen

Das DRK hofft, dass neue Förderrichtlinien möglichst schnell in Kraft treten. Denn auch in Kirchheim besteht Handlungsbedarf. Das dortige Gebäude in der Stadtmitte ist ebenfalls rund 40 Jahre alt und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Geplant ist ein Neubau in Richtung Dettingen/Autobahn binnen vier bis fünf Jahren. Im Landkreis Esslingen unterhält das Rote Kreuz insgesamt acht Rettungswachen.