Die in Ostfildern ansässige Firma Goldhofer Airport Technology wird ihre Produktion mit 130 Mitarbeitern von den Fildern in das Gewerbegebiet Großer Forst verlagern. Die Zahl könnte aufgestockt werden, sollte es in Nürtingen zu einer Erweiterung kommen.

Nürtingen/Ostfildern - Noch befindet sich das Projekt in der Planungsphase, und es ist derzeit nicht absehbar, wann der Spatenstich erfolgen kann. Gleichwohl ist sicher, dass die Firma Goldhofer Airport Technology ihren „Ground Support“ für Flughäfen von Ostfildern nach Nürtingen verlagern wird. Auf den Fildern stellt das Unternehmen Stangenschlepper sowie Gepäck- und Cargoschlepper her. Die Unternehmensspitze und der Gewerbezweckverband Wirtschaftsraum Nürtingen haben jetzt den Kaufvertrag für eine drei Hektar große Fläche im interkommunalen Gewerbegebiet Großer Forst unterschrieben.

 

In Ostfildern gibt es keine Möglichkeit zur Erweiterung

Laut dem Nürtinger Wirtschaftsförderer Christian Franz befindet sich das Vorhaben noch in der Planungsphase. Wie die Leiterin der Marketing- und Kommunikationsabteilung von Goldhofer, Madeleine Staible, erklärt, bietet der Standort Ostfildern keine Möglichkeit zur Expansion mehr. Dies sei auch der Grund für die Verlagerung nach Nürtingen. Der Große Forst sei eine „perfekte“ Alternative. Momentan beschäftigt das Unternehmen in Ostfildern 130 Mitarbeiter. Diese Zahl könnte aufgestockt werden, sollte es in Nürtingen zu einer Erweiterung kommen.

Flugzeugschlepper von Goldhofer sind auf Flughäfen weltweit im Einsatz. Die neuen Schlepper aus der Familie „Bison“ können an verschiedene Anforderungen angepasst werden, was sie laut der Firma „zur perfekten Lösung für Flugzeugbewegungen in der Gewichtsklasse bis zu 400 Tonnen macht.“ Vor allem die Stangenschlepper werden mit Schwertransportern ausgeliefert. Da die Stückzahlen aber „nicht in die Tausende gehen“, so Christian Franz, werde auch das zu erwartende zusätzliche Verkehrsaufkommen auf der B 313 in Nürtingen „überschaubar“ sein.

Hohe Nachfrage nach Flächen im Großen Forst

Indessen schreitet die Vermarktung des Gebiets Großer Forst voran. Im ersten Bauabschnitt sind bis auf ein Grundstück jetzt alle verkauft. Und die letzte verbliebene Fläche sei bereits optioniert. Hier befinde sich der Zweckverband mit einem Unternehmen in fortgeschrittenen Kaufvertragsverhandlungen. Bisher seien im ersten Bauabschnitt alle Grundstücke an Firmen aus dem Verbandsgebiet oder der unmittelbaren Umgebung verkauft worden.

Im GZV haben sich vor 18 Jahren die Kommunen Nürtingen, Beuren, Frickenhausen, Großbettlingen, Kohlberg, Neuffen, Oberboihingen, Unterensingen und Wolfschlugen zusammengeschlossen. Ein Ziel war es, mit einem gemeinsamen Vorgehen dem Flächenfraß durch die Ausweisung von jeweils vielen eigenen Gewerbegebieten vorzubeugen. Während die Bachhalde für kleineres Gewerbe ausgewiesen wurde, ist der Große Forst für Firmen gedacht, die mehr Platz benötigen. Gegen die Umwandlung der Ackerflächen im Großen Forst in ein Gewerbegebiet hatte es massive Proteste gegeben. Der Auslöser war vor zehn Jahren der geplante Bau eines Warenlagers durch die Firma Hugo Boss gewesen. Die Ansiedlung scheiterte dann aber.

Zweiter Bauabschnitt lässt noch auf sich warten

Der zweite Bauabschnitt befindet sich noch im Planungsstadium. Wann mit der Erschließung begonnen werden kann, ist laut Christian Franz noch nicht absehbar. Dies hänge maßgeblich von den Grundstücksverhandlungen mit den Eigentümern ab, so der Wirtschaftsförderer.