Bei einer Lagerbildung im Nürtinger Gemeinderat sind letztlich Kinder und Jugendliche die Leidtragenden. Das kann nicht im Interesse der Stadt sein, meint der Autor Wolfgang Berger.

Nürtingen - In der Politik muss man sich nicht gegenseitig mögen, das gilt für alle Ebenen, so auch für die Kommunalpolitik. Bei Streitfragen, wie derzeit beim heftig diskutierten Plan für ein Hotel am Neckar, ist im Nürtinger Gemeinderat immer wieder von „wir“ und „ihr“ die Rede. Auf der einen Seite Grüne/Nürtinger Liste, NT 14 und mit Einschränkungen die SPD, auf der anderen die Fraktionen von CDU, Liberalen und Freien Wählern.

 

Dass letzteres Lager jetzt den Zuschussantrag des Trägerverein-Geschäftsführers und NT 14-Stadtrats Peter Lohse für eine Retourkutsche genutzt und den Antrag deswegen abgelehnt haben soll, lässt sich zwar nicht belegen. Ein gutes Bild abgegeben hat der Kulturausschuss aber weiß Gott nicht. Mit Blick auf die Entscheidung am 20. März sollten sich alle Beteiligten in Professionalität üben. Dazu gehört die Anerkennung der Arbeit der Kinder-Kultur- und der Jugendwerkstatt.

Ein vergleichbares Angebot in Eigenregie käme die Stadt vermutlich teurer als das Angebot eines freien Trägers. Wenn der Trägerverein Freies Kinderhaus seine Kostensteigerungen bis in zwei Wochen plausibel erläutert, gibt es keinen Grund mehr für eine Verweigerung. Persönliche Animositäten dürfen nicht auf dem Rücken von Kindern ausgetragen werden.