Der Planungsstopp für das Nürtinger Neckarufer ist sinnvoll. Dadurch öffnen sich Spielräume für die Bewerbung um eine Landesgartenschau.

Nürtingen - Das offensichtliche Scheitern der Hotel- und Gastronomiepläne am Nürtinger Neckar hat mehrere Gründe. In erster Linie hat der Druck der Bürgerinitiative das Projekt zu Fall gebracht. Letzten Endes ist dem Oberbürgermeister Otmar Heirich nun auch die Zeit davon gelaufen. Auch wenn zuletzt von einem Hotel nicht mehr die Rede war, sondern stattdessen von einem Nutzungsmix aus Gewerbe, Gastronomie und Wohnen – die Initiative hat klar gemacht, dass sie wegen eines quer zum Neckar vorgeschlagenen großen Gebäudes die überarbeitete Planung ebenfalls nicht akzeptieren kann.

 

Wegen des Widerstands ist die Planung an der Fischtreppe zeitlich immer näher an die Kommunalwahl gerutscht, und es ist klar, dass die Zukunft des Neckarufers ein zentrales Wahlkampfthema wird. Die Befürworter der bisherigen Planung haben das Risiko gescheut, jetzt einem Investorenwettbewerb zuzustimmen. Zu groß war die berechtigte Angst, am 26. Mai von den Wählern abgestraft zu werden.

Für das Neckarufer öffnet die Denkpause Spielräume. Gut möglich, dass ein runderneuerter Gemeinderat und ein neuer Oberbürgermeister neue Wege finden, um im Dialog mit den Bürgern einen Konsens für die Gestaltung des Neckarufers zu finden. Das Gebiet an der Fischtreppe kann nicht wie bisher isoliert in den Blick genommen, sondern muss ein Teil der Landesgartenschauplanung werden. Ihre Bewerbung reicht die Stadt im Dezember ein. Ist sie aus einem Guss und von den Bürgern getragen, erhöht das die Chancen.