Die Stadt Nürtingen unterstützt Freie Träger in der Stadt mit Mitteln aus ihrem Kulturfonds. Wie immer ist das Programm, das sich der Projektförderung verschrieben hat, überzeichnet gewesen.

Nürtingen - Gewachsen ist er nicht, geschrumpft aber auch nicht: wie gehabt fördert die Stadt Nürtingen mit ihrem Kulturfonds auch im nächsten Jahr das Programm von Freien Trägern mit einer Fördersumme von insgesamt 15 000 Euro. Wie immer ist das Programm überzeichnet gewesen, alle Antragsteller haben daher Abstriche hinnehmen müssen.

 

Den höchsten Zuschuss erhält im nächsten Jahr der Kulturverein Provisorium für sein Schön-am-Neckar-Open Air. 6000 Euro beantragt, 4000 Euro genehmigt: Mit Hilfe dieses Zuschusses wird der Kulturverein am 10. und 11. Juli im Hölderlingarten der Freien Kunstakademie (FKN) wieder ein zweitägiges Festival auf die Beine stellen, das in diesem Sommer circa 840 Besucher angezogen hat.

Zuschuss für Folk-Festival

Bei dem Open Air kooperiert der Kulturverein Provisorium auch mit dem Club Kuckucksei. Dieser plant mit dem Folkival vom 17. bis zum 19. September sein eigenes traditionelles Musik-Festival. Da die Bands auf dem gewohnten Niveau allein durch Eintrittseinnahmen nicht nach Nürtingen zu locken wären, hat der Verein bei der Stadt einen Zuschuss von 3500 Euro beantragt. Gewährt worden sind nun 2500 Euro aus dem Kulturfonds.

Der coro per resistencia erhält für seine Sabbath-Liturgie von Paul Ben-Haim am 10. Mai einen Betrag von 2000 Euro. An diesem Sonntag erklingt in der Rudolf-Steiner-Schule im Gedenken an den 75. Jahrestag des Kriegsendes die Liturgie im Wechsel mit Texten von Marcel Reich-Ranicki, Jizchak Katzenelson, Arnold Schönberg und Nelly Sachs. Außerdem präsentiert der coro per resistencis Werke von Maurice Ravel und Kurt Weill.

Kinderkulturwerkstatt geht auf Achse

Der Trägerverein Freies Kinderhaus ist mit zwei Förderanträgen erfolgreich gewesen. „Mobile Werkstatt reloaded – Kikuwe auf Achse im Roßdorf“ heißt das Projekt, für das es 1700 Euro aus dem Fonds gibt. Die Idee: im Sommer wird in dem Stadtteil eine Wagenburg aufgebaut – mit einer Bühne für Vorführungen, offenen Werkstätten und Aktionen. Das Ziel: Alt und Jung sollen dafür gewonnen werden, sich für den Stadtteil zu engagieren. Am Ende der Sommerferien steht dann noch das Musikfestival ARTerminal an. Dafür erhält der Trägerverein 500 Euro.

Zu Beginn der Sommerferien finden auf dem Areal der Alten Seegrasspinnerei die Afrikatage statt. Die Stadt greift dabei dem Verein Namél mit 1000 Euro unter die Arme. Und das Evangelische Bezirkskantorat erhält für zwei Konzerte in der Stadtkirche insgesamt 2500 Euro.

Auch Originalität wird honoriert

Der Nürtinger Kulturfonds ist ein Fördertopf, aus dem gemeinnützige, nicht gewinnorientierte Organisationen Zuschüsse beantragen können. Dabei handelt es sich nicht um Dauer-, sondern um Projektförderungen. Die Ausstattung des Fonds ist mit 15 000 Euro über die Jahre hinweg konstant geblieben. Das Antragsvolumen lag diesmal bei 20 400 Euro. Eine Jury des Nürtinger Kulturforums bewertet die Anträge nach festgelegten Kriterien. An oberster Stelle steht dabei die Qualität. Um gefördert zu werden, müssen Projekte in ihrer jeweiligen Sparte künstlerisch überzeugen. Positiv auf einen Antrag wirkt sich zudem aus, wenn ein Projekt originell ist und einen neuen Ansatz hat. Honoriert wird zudem, wenn Veranstaltungen im Bewusstsein der Bürger haften bleiben. Gewollt ist weiter, dass Projekte zur Identifikation mit der Stadt beitragen. Auch ein realistischer Finanzierungsplan gehört zum Kriterienkatalog.