Das Derby gegen Mönchengladbach war rund um den 1. FC Köln als richtungweisend eingestuft worden. Wegen der gefährlichen sportlichen Situation und des Schocks durch die FIFA-Sperre. Es endet 0:0.

Derby-Nullnummer nach FIFA-Schock: Der 1. FC Köln hat am Ende einer aufwühlenden Woche einen richtungweisenden Sieg in der Fußball-Bundesliga verpasst. Im 96. Bundesliga-Derby gegen den Erzrivalen Borussia Mönchengladbach kamen die Kölner trotz klarer Überlegenheit nur zu einem 0:0. Damit ist der FC, der vom Weltverband FIFA zu einer Transfersperre von einem Jahr verurteilt wurde, seit sechs Spielen ohne Sieg und hat sich immer noch nicht entscheidend von der Abstiegszone entfernt. 

 

Auch die Gladbacher blieben in den fünf Spielen seit dem 3:2 gegen den FC Bayern sieglos, haben aber wohl ausreichend Abstand zur gefährlichen Zone. Immerhin punkteten sie zum erst zweiten Mal in den jüngsten acht Auswärtsspielen. „Wir hätten am Ende den Sieg verdient gehabt“, kommentierte Kölns Kingsley Schindler beim Internet-Sportsender DAZN. „Wir haben einen Punkt mitgenommen, das ist wichtig.“ Gladbachs Lars Stindl sagte: „Erste Halbzeit waren wir nicht so gut. Zweite Halbzeit war viel besser.“

Einspruch gegen Transfersperre geplant

Die Kölner waren vom Weltverband verurteilt worden, weil sie den 17-Jährigen Jaka Cuber Potocnik beim Wechsel im Vorjahr zum Vertragsbruch angestiftet haben sollen. Der Club bestreitet das und will beim Internationalen Sportgerichtshof Cas Einspruch einlegen.

Weil in der Gladbacher Kurve vor dem Anpfiff eine Menge Pyrotechnik gezündet wurde und danach eine große Nebelglocke über dem Spielfeld lag, begann die Partie mit rund drei Minuten Verspätung. Unter den Kölner Fans war vor dem Spiel nach dem FIFA-Schock eher eine Trotzreaktion zu spüren. Und das Team hätte durch ein doppeltes Gladbacher Missgeschick beinahe einen Traumstart erwischt. Nachdem Gladbachs Ko Itakura den Ball in den Fuß von Linton Maina gespielt hatte, rutschte Ramy Bensebaini nach dessen Hereingabe weg. Den Schuss von Davie Selke aus der Drehung hielt aber Gladbachs Keeper Jonas Omlin (2.). Neun Minuten später schoss der überraschend ins Team gerückte Kinsgley Schindler nach Hereingabe des zu Beginn agilen Maina knapp drüber.

Kölnern fehlte die Effizienz

Köln gehörte eindeutig die erste Viertelstunde, doch dann hatte der FC Glück, als Timo Hübers Florian Neuhaus im Strafraum am Standbein traf, den Gladbachern aber auch nach Videostudium der Elfmeter verweigert wurde. Zu früh jubelten derweil einige Kölner Fans in der 22. Minute, als ein Freistoß von Florian Kainz aus 18 Metern erst ans Außennetz ging und dann von der Werbebande von hinten ins Netz flog. Omlin parierte dann nochmal gut gegen Schindler (28.) und Eric Martel (38.). Kurzum: Das 0:0 zur Pause war für die seltsam uninspirierten Gladbacher mehr als glücklich. Doch den Kölner fehlte wie so oft schlichtweg die Effizienz.

Nach dem Wechsel beteiligten sich die Gäste zunächst mehr am Spiel und kamen durch Kapitän Lars Stindl (53.) und Neuhaus (54.) auch prompt zu ersten guten Chancen. Beide Male verfehlte der Ball das Tor nur knapp. Den Kölner merkte man nun sofort Unsicherheit an. Trainer Steffen Baumgart reagierte schnell mit zwei offensiven Wechseln. Das Team zu stabilisieren, gelang. Das Problem der Durchschlagskraft war dadurch aber nicht gelöst. „Uns fehlt das mögliche Glück, dass mal einer reinrutscht“, sagte Kölns Eric Martel.