Es werden immer mehr – und sie leben mitten unter uns: - Der Anteil von armen Kindern in Baden-Württemberg ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Die regionalen Unterschiede sind enorm.

Stuttgart - Der Anteil von armen Kindern in Baden-Württemberg ist in den vergangenen Jahren gestiegen: 2011 lag die Quote von Kindern und Jugendlichen, die in Familien mit Hartz-IV-Bezug leben, noch bei 7,5 Prozent. Im vergangenen Jahr waren es acht Prozent, wie die Bertelsmann-Stiftung am Montag berichtete. Damit liegen die Werte allerdings deutlich unter dem Bundesschnitt, der im vergangenen Jahr 14,7 Prozent betrug. Nur in Bayern leben die Kinder in besseren Verhältnissen. Dort sind 6,8 Prozent (2015) arm. Alle anderen Bundesländern weisen zweistellige Quoten auf, am schlechtesten schneidet Berlin mit 32,2 Prozent ab.

 

Die regionalen Unterschiede sind enorm

Die regionalen Unterschiede im Südwesten sind enorm: In Mannheim und Pforzheim ist jeder fünfte unter 18-Jährige arm. In Freiburg liegt die Quote bei 15,6 Prozent, in Heilbronn bei 14 Prozent. Im Hohenlohekreis hingegen beläuft sich der Anteil auf nur 3,9 Prozent, in Biberach auf 4,1 Prozent. Bezogen auf die Altersgruppen leben von den 15- bis unter 18-Jährigen 5,8 Prozent in Armut. Bei den Drei- bis unter Sechs-Jährigen sind es mit 9,5 Prozent am meisten.

Das Armutsrisiko ist für junge Menschen höher, wenn sie mit nur einem Elternteil leben: Der Anteil der Kinder, die nur mit Vater oder Mutter und von Hartz-IV leben, an allen Kindern aus Familien mit dieser Leistung beträgt im Südwesten 52,4 (Deutschland 50,2) Prozent. Dabei stellen die Alleinerziehenden unter allen baden-württembergischen Familien mit Kindern nur 16,3 Prozent (2014).