Verteidigungsminister Guttenberg hat Fehler in seiner Doktorarbeit eingestanden, bittet um Entschuldigung - und verzichtet dauerhaft auf den Titel.

Kelkheim - Bundesverteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg (CSU) verzichtet dauerhaft auf seinen Doktortitel. Es schmerze ihn, den Titel nicht mehr zu führen, sagte er am Montagabend bei einer CDU-Veranstaltung in Kelkheim bei Frankfurt am Main.

Beim erneuten Lesen seiner Doktorarbeit über das Wochenende habe er selbst Fehler gesehen, fügte er bei seiner ersten öffentlichen Rede seit Beginn der Affäre hinzu. Er habe "an der einen oder anderen Stelle den Überblick über die Quellen verloren". Er entschuldigte sich bei allen, die er durch seine Fehler verletzt habe - auch bei seinem Doktorvater.

Zunächst war unklar gewesen, was Guttenbergs Ankündigung des Verzichts auf den Doktortitel genau bedeutet, weil er es zeitlich nicht spezifizierte. In Berlin hatte er am Freitag nur von einem vorübergehenden Verzicht bis zum Ergebnis der Prüfung durch die Universität Bayreuth gesprochen.

Zugleich versuchte Guttenberg in seiner Rede, die Krise durch Witz zu überspielen. "Hier steht das Original, kein Plagiat", sagte er vor etwa 900 unionsnahen Zuhörern, die ihn begeistert feierten. "Ich bin nicht als Selbstverteidigungsminister gekommen."

Vor der örtlichen Stadthalle forderte ein halbes Dutzend Demonstranten den Rücktritt des Ministers. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) stärkte zu Guttenberg den Rücken. Dieser sei eine der "herausragenden Persönlichkeiten der deutschen Politik", sagte Bouffier. "Wir wollen, dass das so bleibt."