Experiment am Schlossplatz: In bester Stuttgarter Lage will das Land ein einzigartiges Kulturzentrum schaffen.

Stuttgart - Wenn der Landtag das Kunstgebäude als Übergangsquartier nächstes Jahr wieder räumt, könne dort etwas völlig Neues entstehen, kündigte Finanzminister Nils Schmid (SPD) am Freitag an. Die Idee sei, dass unter der Kuppel mit dem goldenen Hirsch Theaterleute, Ausstellungsmacher, Performancekünstler und andere eine gemeinsame Plattform für Gegenwartskunst bekommen.

 

„Wir können dort in Deutschland etwas Einzigartiges schaffen“, sagte Schauspiel-Intendant Armin Petras. Start könnte 2018 sein. Jeweils für einen Zeitraum von 3 bis 5 Jahren werde von einem Trägerverein ein Thema gesetzt, das dann von verschiedenen Kunstgattungen im Zusammenhang dargestellt wird - mit Ausstellungen, Theater, Musik, Vorträgen, Performance, Film oder Festivals. Denkbare Themen wären das Bauhaus oder die Reformation, deren Jubiläum aber sicher zu früh komme, hieß es.

Es solle bewusst „keine Verlängerung der bestehenden Spielstätten“ sein, betonte Kunststaatssekretär Jürgen Walter (Grüne). Vielmehr wolle man einen „lebendigen Ort der Gegenwartskunst“ schaffen. Wieviel Geld das Land dafür in die Hand nehmen muss, stehe noch nicht fest, sagte Schmid. Klarer sehe man nach einer Machbarkeitsstudie, die im ersten Halbjahr 2016 erstellt werde. Der Landtag verlässt das Kunstgebäude nach der Sanierung seines Hauses Anfang 2016.