Nicht in Las Vegas oder Monte Carlo hat der Jet-Setter und Promifotograf Christof R. Sage seine Bärbel geheiratet, sondern in Backnang. Der dortige OB Frank Nopper, der das Paar am Samstag im Rathaus traute, ist ein alter Freund des 65-Jährigen. Entsprechend persönlich wurde die Zeremonie.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart/Backnang - Ob Angela Merkel oder Bill Clinton, ob der Dalai Lama oder der Papst – einer hatte alle vor der Linse: Christof R. Sage! Der Mann aus Filderstadt ist der Lieblingsfotograf der Stars und längst selbst ein Star. Die Großen der Welt fotografiert er und kümmert sich doch auch um die Kleinen. Wann immer er bei Alphatieren, Millionären und Lebemännern auftaucht, schüttelt der 65-Jährige erst mal die Hand der Fahrer, Kellnerinnen und Sekretärinnen. Das Geheimnis seines Erfolgs ist, dass Sage Promis wie ganz normale Menschen behandelt, die sie trotz all ihrer Eitelkeiten hoffentlich auch sind. Und dass er nach über 40 Jahren noch großen Spaß an seiner Arbeit hat.

 

Ausgemacht war, dass er bei der standesamtlichen Trauung im Sitzungssaal des Backnanger Rathauses seinen Freund und Trauzeugen Horst Thome fotografieren lässt. Aber natürlich schnappte sich Christof R. Sage beim Sektempfang irgendwann selbst den Fotoapparat und klickte los - bis er feststellte, dass er den Brautstrauß im Auto vergessen hatte. Also rannte er zu seinem Porsche, um die weißen Rosen stilvoll seiner 54-jährigen Bärbel, einem früheren Model, zu überreichen, der ehemaligen Frau Bahnmüller und heutigen Frau Sage.

Auf dem Weindorf hat’s gefunkt

Eine weiße Rose spielt bei den beiden eine nicht unerhebliche Rolle. Trauzeuge Horst Thome erinnerte in seiner Rede daran. Vor fünf Jahren musste er den Kumpel überreden, mit aufs Weindorf zu kommen. „Christof ist picky, auf schwäbisch schleckig“, sagte Thome, „deshalb war er eine ganze Zeit solo in der Welt unterwegs.“ Schließlich kam Sage mit aufs Weindorf. Am selben Abend hatte eine Freundin Bärbel Bahnmüller überredet, sie zu einem Mädelsabend in einer der Lauben zu begleiten. Der Zufall wollte, dass die Tische der Männer und der Frauen nicht weit voneinander entfernt waren. Bärbel schickte ziemlich spät dem Christof eine weiße Rose über den Tisch, so gut hatte ihr der Promifotograf, den sie natürlich kannte, gefallen. Sie ließ sich sogar von ihm heimfahren und ihre Sonnenbrille im Auto liegen. OB Frank Nopper erinnerte bei der Trauung daran – damit brachte er die Gäste (die Familie und Kinder des Brautpaars sowie die engen Freunde) immer wieder zum Lachen. Die Zeremonie bewegte sich zwischen Entertainment und Schluchzen. Der Höhepunkt war erreicht, als Sage sich zum Auditorium zurückdrehte und fragte, ob es einverstanden sei, wenn er nun gleich Ja sage. Kein Widerspruch kam, und die beiden küssten sich leidenschaftlich wie Teenies.

Die Mutter des Bräutigams feiert mit 94 Jahren fidel mit

Trauzeuge Horst Thome freut sich, dass die neue Frau Sage so wunderbar passt an die Seite des Promifotografen und Herausgebers des „Feine-Adressen“-Magazins. „Thailand, USA, Party, Veranstaltungen, Oscar-Verleihung und aus all dem ein Heft machen“, sagte der Freund in seiner Rede, „Bärbel knallte nicht nur in diese Welt, sondern war für diese Welt und für Christof wie gemacht.“

Nur im kleinen Kreis feierte das Paar. Im nächsten Jahr wird Christof Sage vielleicht wieder seine legendäre Media-Night im Römerkastell veranstalten. „Hätten wir bei unserer Hochzeitsparty 100 Gäste eingeladen“, sagte der Bräutigam, „dann wären 200 andere beleidigt gewesen.“ Unter den Gästen: die 94-jährige Mutter von Sage. Bei diesen Genen sollte sich keiner wundern, wenn sich der 65-jährige Promifotograf noch lange nicht in den Ruhestand verabschiedet. Seine Bärbel, die aus der Modebranche kommt und als Model sogar mal Covergirl war, unterstützt ihn tatkräftig bei der Arbeit für die „Feinen Adressen“.