Die Schorndorfer müssen nochmals an die Urnen. Im ersten Wahlkampf hat kein Bewerber die absolute Mehrheit erreicht – hier das Wahlergebnis.

Schorndorf - Die Schorndorfer müssen bei ihrer Oberbürgermeisterwahl ein zweites Mal an die Urnen. Im ersten Wahlgang hat am Sonntag keiner der insgesamt acht Bewerber die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen erreicht. Knapp in Führung liegt nach diesem ersten Durchgang mit 26,3 Prozent der von CDU, FDP und Teilen der Freien Wähler in Schorndorf unterstützte Stuttgarter CDU-Stadtrat und Kriminalbeamte Markus Reiners (57). Allerdings ist sein Vorsprung sowohl vor dem von Seiten der SPD als auch den Grünen unterstützten Bernd Hornikel (52) als auch dem bei den Grünen ausgetretenen Andreas Schneider (46) äußerst knapp. Die beiden kamen auf 25,6 beziehungsweise 24,6 Prozent der Wählerstimmen.

 

Spannender Dreikampf mit wechselnder Führung

Es war durchaus ein ungewohntes Ambiente im Atrium des Schorndorfer Burggymnasiums, in dem die Wahlergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Vom Zeitpunkt des ersten Teilergebnisses aus den 37 Wahlbezirken, das gegen 18.25 Uhr vorlag, entwickelte sich vor den Augen von Kandidaten und Zuschauern ein bis zum vorläufigen Endergebnis, das gegen 19.30 Uhr vorlag, ein spannender Dreikampf mit immer wieder wechselnder Führung. Klar war schon zu diesem Zeitpunkt, dass die weiteren fünf Kandidaten keine größere Rolle für das Endergebnis spielen wurden.

Die beiden Frauen im Bewerberfeld landeten letztlich ganz am Ende des Achterfeldes. Brigitte Aldinger, die für Die Basis bereits in die Landtags- und die Bundestagswahl gezogen war, kam auf 3,5 Prozent, Klimaaktivistin Dörte Schnitzer auf 2,3 Prozent der abgegebenen Wählerstimmen. Knapp vor ihnen landeten Manuel Burbott (8,5 Prozent), Horst Zwipp (5,5) und Tobias Schwenk (3,6).

Entäuschung über geringe Wahlbeteiligung

Für einiges Aufsehen sorgte im ersten Wahlgang der Schorndorfer Oberbürgermeisterwahl die nach Auffassung aller doch recht enttäuschende Wahlbeteiligung von gerade mal 44,6 Prozent. Dies sei, so lautete hier die Vermutung in den Debatten, die dieser Umstand gleich im Atrium des Burggymnasiums auslöste, dem Eindruck vieler Schorndorfer geschuldet, dass das Bewerberfeld am Ende doch nicht ganz so attraktiv war, wie viele dies für eine Stadt wie Schorndorf erwartet hatten.

Wie knapp die Abstände zwischen den drei Kandidaten waren, die als Führende in den zweiten Wahlgang gehen, falls sie dort wieder antreten, das zeigen die absoluten Stimmzahlen. Hier liegt Reiners mit seinen 26,3 Prozent lediglich um 101 Stimmen vor Hornikel, den exakt 3467 Schorndorfer gewählt haben Und der Abstand zum drittplatzierten Schneider sind lediglich weitere 124 Stimmen. Ihre Stimme abgegeben haben in diesem ersten Wahlgang der Schorndorfer Oberbürgermeisterwahl 13 571 von insgesamt 31 225 wahlberechtigten Bürgern der Stadt.

Zweiter Wahlgang am Sonntag, 28. November

Er werde natürlich beim zweiten Wahlgang wieder antreten, verkündete Markus Reiners nach seinem äußerst knappen Sieg im ersten Wahlgang. Mit der Konstellation – wie sie sich nun bestätigt hat – habe er gerechnet, allerdings nicht mit den derart knappen Abständen. Das mache ihn nun zum „Gejagten“ und in dieser Position hätte er sich doch etwas mehr Vorsprung gewünscht. Trotzdem gehe er mit viel Zuversicht in die zweite Runde. Reiners: „Enttäuscht bin ich eigentlich lediglich von der Wahlbeteiligung.“

Bernd Hornikel hatte nach eigener Aussage zuvor ebenfalls nicht mit so knappen Abständen gerechnet – was auch beim zweiten Wahlgang für Spannung sorgen dürfte. Vor allem das starke Abschneiden von Andreas Schneider hat ihn offenbar etwas überrascht. Der habe natürlich auch ihm und dem anderen Hauptkonkurrenten als Schorndorfer einiges an Fachwissen zu den zu Schorndorfer Ortsteilen und deren Problemen voraus. Entsprechend werde er, Hornikel, seine Bemühungen in den einzelnen Stadtteilen Schorndorfs in den kommenden drei Wochen nochmals deutlich verstärken. Seine erste Analyse am Wahlabend: „Mit dem Ergebnis in der Kernstadt bin ich zufrieden, in Buhlbronn und Miedelsbach kann das besser werden.“

„Im jetzigen Moment gehe ich davon aus, dass ich beim zweiten Wahlgang antrete“, gab Andreas Schneider spontan zu Protokoll. Er habe ein gutes Team im Rücken „und wir sind sehr kampfeslustig“.