Die Stuttgarter Liberalen sind sich nicht einig, ob sie einen Kandidaten für die OB-Wahl in der Landeshauptstadt aufbieten wollen.

Stuttgart - Im Vorfeld der Entscheidung über einen FDP-Kandidaten für die OB-Wahl ist es zu einem Dissens zwischen Gemeinderatsfraktion und Kreisvorstand gekommen. Der FDP-Kreisverbandschef Armin Serwani sagte am Montag, es gebe maßgebliche Stimmen im Kreisverband, die dazu raten, den von der CDU nominierten Sebastian Turner zu unterstützen.

 

Demgegenüber pochte die Gemeinderatsfraktion darauf, dass die FDP bei der Wahl Flagge zeigen müsse. Fraktionschef Bernd Klingler hat deshalb den früheren FDP-Landeschef und baden-württembergischen Wirtschaftsminister Walter Döring zu einer Kandidatur ermuntert. Das bestätigte Döring der StZ. Der 58-Jährige sagte, er halte das bisherige Kandidatentableau – Turner sowie der Bundestagsabgeordnete Fritz Kuhn von den Grünen – für wenig überzeugend. Zwar stecke die FDP in einer schwierigen Situation. Doch „je schwieriger die Situation ist, desto reizvoller ist die Aufgabe.“ Gleichwohl fühle er sich in der freien Wirtschaft gut aufgehoben. „Ich tendiere zu einem Nein.“

Die FDP-Landeschefin Birgit Homburger sagte auf Anfrage, Döring habe ihr immer wieder gesagt, dass eine Rückkehr in die Politik für ihn nicht in Frage komme. Außerdem habe sie von Walter Döring „gelernt, dass man nicht in aussichtslose Kämpfe geht“. Sie könne sich nicht vorstellen, dass Döring zur Verfügung stehe. Der FDP-Kreisvorstand wollte am Abend über die Kandidatenfrage beraten. Heute entscheidet die Kreismitgliederversammlung über das Vorstandsvotum. rer