Bettina Wilhelm, die parteilose OB-Kandidatin der SPD, steuert ihre Kampagne von einem Büro am Wilhelmsplatz aus. Das ist nicht ganz zufällig in der Nähe des Stuttgarter Rathauses. Die gebürtige Stuttgarterin sieht sich beim Ortetstermin gut im Rennen.

Stuttgart - Schwarzlockige Wuschelhaare, darunter ein freundlich-konzentriertes Zuhörergesicht: Bettina Wilhelm, die parteilose OB-Kandidatin der Stuttgarter SPD, ist schon vor ihrem Wahlkampfbüro am Wilhelmsplatz 10 in Rathausnähe auf zwei großen Fahnen präsent. Deren Botschaft verspricht vorbeieilenden Passanten eine OB-Kandidatin mit viel Bürgernähe: „Nah. Näher. Am Nächsten“.

 

Ganz nah sind der OB-Kandidatin am Samstag rund 100 Freunde, Sympathisanten, Neugierige, SPD-Stadträte und normale Genossen, die zur Eröffnung ihres Wahlkampfbüros gekommen sind. Dort sind zahlreiche Fotos von Unterstützern zu sehen, die sich Wilhelm als erste Oberbürgermeisterin von Stuttgart wünschen. Darunter ist auch Frank Oehler, der Sternekoch der Hohenheimer Speisemeisterei, der Wilhelm hilft, „weil ihre Ausstrahlung der ganzen Stadt guttäte“. Die gebürtige Stuttgarterin freut sich auch über den Schornsteinfeger Bernd Kazcmarek, der ihr ebenfalls die Daumen drückt, „weil immer nur schwarz langweilig ist“.

„Unsere Zentrale ist nicht immer so aufgeräumt“, bekennt Wilhelms Wahlkampfmanager, der SPD-Stadtrat und City-Manager Hans H. Pfeifer. „Hier arbeiten alle hart, damit Bettina Wilhelm Oberbürgermeisterin wird.“ Die Plakatentwürfe an den Wänden vermitteln Arbeitsatmosphäre: „Damit Kinder kein Armutsrisiko sind. Sondern ein Schatz“, heißt es auf einem zum Thema kinderfreundliche Stadt.

Noch viele Podiumsdiskussionen

Wilhelm lobt die gute Stimmung im Team und die große Unterstützung durch die Ortsvereine der SPD. „Besonders motivierend ist, dass ich jeden Morgen auf meiner Homepage das Foto eines neuen Unterstützers vorfinde.“ Für sie gehe der Wahlkampf trotz der Ferien mit dem Schwerpunkt Stadtbezirke weiter. Eine Woche Urlaub will sich die Erste Bürgermeisterin von Schwäbisch Hall aber dennoch gönnen. Schließlich gilt es, „im September noch viele Bürger auf 23 Podiumsdiskussionen zu überzeugen“.

Der SPD-Kreisvorsitzende Dejan Perc ist schon längst von „seiner“ Kandidatin überzeugt. Für die Stuttgarter SPD laufe der Wahlkampf mit ihrer parteilosen Kandidatin „wunderbar“. Sebastian Turner und Fritz Kuhn, die OB-Kandidaten der Bürgerlichen und der Grünen, gingen stark aufeinander los. Bettina Wilhelm hingegen käme durch ihre offene Art bei den Bürgern gut an, so Perc. „Immer mehr Leute erkennen, dass sie das kommunalpolitische Geschäft dank ihrer langjährigen Verwaltungserfahrung gut kennt.“