Das Bewerberfeld für die OB-Wahl in Kornwestheim steht nach der Sitzung des Gemeindewahlausschusses am Mittwochabend offiziell fest. Sechs Kandidaten sind zugelassen.

Ludwigsburg: Andreas Hennings (hen)

Es hatte sich bereits abgezeichnet, dass die Bewerbung von Dauerkandidatin Friedhild „Fridi“ Miller zur Oberbürgermeister-Wahl in Kornwestheim am 25. Juni nicht zugelassen wird. Denn die 53-Jährige aus Böblingen konnte nicht die benötigte Wählbarkeitsbescheinigung beilegen, da sie nach einem entsprechenden Gutachten wegen psychischer Beeinträchtigung unter Betreuung gestellt wurde. Ihr Betreuer habe der Kandidatur nicht zugestimmt, schreibt sie in einem Brief. Weil die Bescheinigung fehlt, ließ die Stadtverwaltung ihr keinen Vordruck für die Unterschriftenliste zukommen, mit der mindestens 50  Unterstützer aus Kornwestheim nachgewiesen werden müssen. An den vergangenen Tagen ließ die Stadt durch die Mitarbeiter des Bauhofs auch die vielen Wahlplakate Millers abhängen.

 

Am Mittwochabend, 31. Mai, einen Tag nach Bewerberschluss, wurde das Veto in der Sitzung des Gemeindewahlausschusses auch offiziell. Oberbürgermeisterin Ursula Keck als Vorsitzende des Ausschusses erklärte, dass eine Bewerbung nicht zugelassen werde, da die formalen Erfordernisse nicht erfüllt worden seien. Der siebenköpfige Ausschuss musste darüber gar nicht erst abstimmen. Im vergangenen Jahr war Millers Bewerbung bereits bei der OB-Wahl in Tübingen nicht zugelassen worden. Fridi Miller darf also erneut nicht antreten. Das Problem war ihr bekannt. Sie hatte dies nach Abgabe ihrer Unterlagen damit kommentiert, im Fall einer bis Ende Mai fehlenden Bescheinigung auf den zweiten Wahlgang im Juli setzen zu wollen – bis dahin würde ihre Betreuung auslaufen.

Überraschungen gab es in der öffentlichen Sitzung des Wahlausschusses nicht. Alle weiteren Bewerbungen wurden zugelassen. Damit steht das Feld an Kandidaten für die Nachfolgerin von Ursula Keck (59, parteilos), die nach 16-jähriger Amtszeit nicht mehr antritt, aus sechs Personen: Nico Lauxmann (47, CDU) ist gelernter Diplom-Wirtschaftsjurist und seit zehn Jahren Bürgermeister von Schwieberdingen. Kadir Koyutürk (41) ist studierter Kultur- und Sozialwissenschaftler und Leiter der Kornwestheimer Stabstelle für Soziales und Teilhabe. Er möchte seine Grünen-Mitgliedschaft für die Wahl ruhen lassen. Markus Kämmle (57) ist Bankkaufmann und Diplom-Betriebswirt sowie Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Gemeinderat. Stefan Duscher (49, parteilos) ist Diplom-Physiker, Projektleiter und Dozent. Zennure Funke-Ulusoy (39, parteilos) ist Lehrerin. Und Thomas Hornauer (62, parteilos) ist freier Journalist, Unternehmer, TikTok-Star und selbst ernannte Königliche Heiligkeit im Vereinten Heiligen Deutschen Königreich. Eine Besonderheit: Mit Koyutürk, Kämmle, Duscher, Funke-Ulusoy leben gleich vier der sechs Kandidaten in Kornwestheim.

Podiumsdiskussion am 19. Juni

Alle Kandidaten können sich am Dienstag, 13. Juni, um 19 Uhr auf einer Veranstaltung der Stadt im Kulturzentrum K der Öffentlichkeit vorstellen. Eine Podiumsdiskussion unserer Zeitung findet dann am Montag, 19. Juni, im Martinisaal der katholischen Kirchengemeinde statt. Beginn ist um 19 Uhr. Die Bürger von Kornwestheim und vom westlichen Teil Pattonvilles – der östliche gehört zu Remseck – sind dann am Sonntag, 25.  Juni, zur Wahl aufgerufen. Sollte kein Kandidat 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen können, würde die Entscheidung am Sonntag, 9. Juli, per Neuwahl fallen.