Der Ludwigsburger Oberbürgermeister Werner Spec hat für die Wahl am 30. Juni einen veritablen Mitbewerber: Matthias Knecht, Dekan an der Hochschule Kempten. CDU und SPD unterstützen ihn.

Ludwigsburg - Die Oberbürgermeisterwahl in Ludwigsburg wird spannend. Der 43-jährige Matthias Knecht will am 30. Juni gegen den seit 16 Jahren amtierenden Werner Spec antreten – und hat dabei eine breite Unterstützung in der Barockstadt. Knecht ist Professor in Kempten und Vorsitzender des Stadtverbandes Sport in Ludwigsburg, sowie Chef des großen Sportvereins MTV Ludwigsburg. Er wird von CDU und SPD offiziell unterstützt. „Es ist nach 16 Jahren Zeit für einen Wechsel“, erklärt die SPD-Fraktionschefin Margit Liepins, und der CDU-Sprecher Klaus Herrmann spricht von einem „Wunsch der Bürger nach einer Alternative“. Sie hoffen auf eine Wechselstimmung wie bei den OB-Wahlen in Böblingen und Freiburg, wo die Amtsinhaber abgewählt wurden.

 

Knecht war bis 2011 in der regionalen Wirtschaftsförderung

Wer ist Matthias Knecht? Der gebürtige Ludwigsburger ist Jurist und Verwaltungswissenschaftler. Nach einer Station bei der Wirtschaftsförderung der Region ist er 2011 an die Hochschule Kempten gewechselt, wo er Professor für , Sozialversicherungsrecht, Öffentliches Recht und Europarecht wurde. Seit 2016 ist er auch Dekan der Fakultät. Offiziell will er seine Kandidatur erst am Freitag verkünden – an diesem Tag beginnt die offizielle Bewerbungsfrist für die OB-Wahl. Spannend ist die Frage, ob auch die Grünen Knecht offiziell unterstützen oder ob sie noch mit einem eigenen Bewerber ins Rennen gehen.

Werner Spec will wiedergewählt werden

Werner Spec hat bereits vor einem Jahr zu seinem 60. Geburtstag angekündigt, für eine weitere Amtszeit zu kandidieren. Er war bis 2003 Oberbürgermeister in Calw und wurde dann in Ludwigsburg gewählt. 2011 wurde er mit großer Mehrheit bestätigt. Mit ihm verbinden sich Großprojekte wie das Marstall-Center, die MHP-Arena oder die Ansiedlung der Theaterakademie in Ludwigsburg. Immer wieder hat er aber auch kritische Stimmen ausgelöst, etwa beim Machtkampf mit dem Landrat Rainer Haas über die Stadtbahn. Mit der CDU hat sich Spec gestritten, weil er nicht auf ihrer Liste für die Kreistagswahl kandidiert hat, sondern bei den Freien Wählern. Diese unterstützen Spec bislang als einzige Gruppierung offiziell.

Noch bis Anfang Juni können sich weitere Kandidaten melden. Sollte im ersten Wahlgang am 30. Juni kein Bewerber die absolute Mehrheit erzielen, gibt es zwei Wochen später eine zweite Runde, bei dem die relative Mehrheit reicht. Dabei können theoretisch auch zusätzliche Kandidaten antreten.