OB-Wahl in Stuttgart Sieben Kandidierende für den OB-Sessel bekennen Farbe

Wer von den Kandidierenden für den OB-Sessel kann Stuttgart? Antworten darauf sind bei einer Podiumsdiskussion gesucht worden, die von der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten mitveranstaltet wurde. Dabei gab es die eine oder andere Überraschung.
Stuttgart - Nicht einmal mehr zwei Wochen, dann ist OB-Wahl. Doch wer von den Kandidierenden hat das Zeug fürs OB-Amt? Wer kann Stuttgart? Darauf hat am Montagabend eine Podiumsdiskussion Antworten geliefert, die gemeinsam von der Stuttgarter Zeitung, den Stuttgarter Nachrichten, dem Südwestrundfunk (SWR), der Landeszentrale für politische Bildung und der Volkshochschule Stuttgart veranstaltet wurde.
Wegen steigender Corona-Fallzahlen wollte man „kein Risiko eingehen“. So blieb der Saal der Porsche-Arena leer. Malte Kaufmann (AfD), Veronika Kienzle (Bündnis 90/Die Grünen), Martin Körner (SPD), Frank Nopper (CDU), der parteiunabhängige Einzelbewerber Sebastian Reutter, Hannes Rockenbauch (SÖS) sowie der ebenfalls parteiunabhängig angetretene Einzelbewerber Marian Schreier waren nur im Live-Stream zu erleben. Vorgesehen waren von insgesamt 14 Bewerbern – aus Gründen der Praktikabilität – zunächst sechs Podiumsgäste, die von einer Gruppierung unterstützt werden oder wie Schreier ein Wahlamt inne haben. Doch Reutter, Mitarbeiter der Stadt, hatte überraschend und auch erfolgreich beim Verwaltungsgericht auf das Recht zur Teilnahme geklagt.
Starke Unterschiede beim Wohnungsbau
Die Positionen klärten sich teilweise sehr deutlich. Etwa bei der Wohnungspolitik: Schreier forderte eine Stiftung Wohnen für eine Grundstückspolitik, die einen Teil der Immobilien der Spekulation entzieht. Rockenbauch unterstützte das Ziel, hält aber eine Stiftung für umständlich und überflüssig. Nopper redete einer Neubauquote von 2000 Einheiten pro Jahr das Wort und setzte auf Nachverdichtung. Körner sprach sich für einen Bürgerentscheid über eine Bebauung des Birkacher Feldes aus, wenn es nötig wäre, um im Lauf der Jahre 30 000 weitere Wohnungen zu schaffen. Mit Hoffnungen auf frei werdende Army-Flächen zu agieren, sei unseriös, warf er Kaufmann und Rockenbauch vor. Reutter hielt eine Analyse für nötig, möchte aber Genehmigungen beschleunigen. Kienzle möchte an „Innen- vor Außenentwicklung“ festhalten, aber in allen Bezirken kurz- und langfristige Strategien entwickeln.
Unsere Empfehlung für Sie

Tweet nach Sturm auf das Kapitol Anzeigen gegen Landtagsabgeordneten Fiechtner
Gegen den fraktions- und parteilosen Landtagsabgeordneten Heinrich Fiechtner liegen bei der Stuttgarter Staatswaltschaft wegen eines aggressiven Tweets mehrere Anzeigen vor. Auch der Staatsschutz ist besorgt, die Staatswaltschaft prüft das Fiechtner-Video.

Corona-Lockdown in Stuttgart Die Nachtschicht der Polizei verändert sich
Im Bund wird über eine nächtliche Ausgangssperre als Coronaschutz diskutiert, im Südwesten gibt es sie bereits. Für die Polizei in Stuttgart sind die Folgen deutlich spürbar.

Rathaus Stuttgart im Corona-Modus Viel zu wenig Notebooks fürs Homeoffice für alle
Die Stuttgarter Stadtverwaltung schickt immer mehr Mitarbeiter ins Homeoffice. Die Hardware reicht aber noch nicht für alle. Das sorgt in den betroffenen Abteilungen für Frust.

„Non-Medical“-Masken am Klinikum Stuttgart Etikettenschwindel mit Nebenwirkung
Es war übermalt und überklebt: „Non-Medical“ steht auf Masken, die das Klinikum Stuttgart ans Personal verteilt. Die Erklärung: es handele sich um einen kleinen Trick aus den Wildwestzeiten der Beschaffung.

Nahverkehr in der Region Stuttgart So pünktlich war die S-Bahn im Jahr 2020
Corona macht’s möglich: Nachdem die S-Bahn Stuttgart im Jahr 2019 so unpünktlich wie noch nie war, fährt sie in den vergangenen zwölf Monaten so gute Pünktlichkeitswerte wie seit langem nicht mehr ein. Aber es gebe auch noch andere Gründe, sagt ein Bahnsprecher.

Fernunterricht in Stuttgart Die Schulen holen auf
Respekt, wie gut sich in Stuttgart viele Lehrer in den digitalen Unterricht reingefuchst haben, findet Inge Jacobs.