Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Der klare „Sieger“ der Online-Analyse ist Fritz Kuhn (Grüne). „Aufmachung, Inhalt, Funktionalität: da stimmt fast alles, bis hin zu den staatsmännischen Fotos“, sagt Dirk Liebfried. Kuhn biete eine Vision („Stadt am Fluss“), habe aber als einziger keinen Slogan. Der Wahlkampfberater findet das gut, da Slogans oft überladen seien oder unfreiwillig komisch gerieten.

 

Stattdessen arbeitet Kuhn auf seiner Internetpräsenz am Image. Der Politiker gilt nicht gerade als ausgleichende, staatsmännische Persönlichkeit. „Der hat sich wahrscheinlich im vollen Bewusstsein klargemacht, dass er da Defizite hat und steuert im Netz gegen“, vermutet Dirk Leibfried. Es bringe aber nichts, sich einfach nur ein neues Image zu verpassen: Die Wahlkampfkommunikation muss sich mit dem realen Auftreten decken. Dienstleister wie Leibfried verdienen in solchen Fällen gut an ihren Verhaltenstrainings oder der Beratung, die bis zur Wahl der Brille oder der Frisur reichen kann. „Das muss in den letzten Wochen des Wahlkampfs sitzen. Die sind so stressig, da können Sie sich nur bis zu einem bestimmten Grad verbiegen“, sagt Leibfried. 200.000 bis 300.000 Euro koste eine Komplettberatung für eine Großstadt wie Stuttgart.