Sechs junge Männer müssen sich in Berlin wegen versuchten Mordes verantworten. Die jungen Flüchtlinge sollen einen Obdachlosen an der Haltestelle Schönleinstraße angezündet haben.

Berlin - Nach dem Anzünden eines Obdachlosen müssen sich sechs junge Männer in Berlin wegen versuchten Mordes verantworten. Wie die Berliner Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte, reichte sie bei der Jugendkammer des Landgerichts Klage gegen die 16 bis 21 Jahre alten Männer ein. Die Beklagten sind mehrheitlich syrische Staatsbürger. Der Fall hatte wegen seiner Brutalität bundesweit für Aufsehen gesorgt.

 

Den Männern drohen mehrjährige Freiheitsstrafen. Sie sollen in der Nacht zum 25. Dezember im Neuköllner U-Bahnhof Schönleinstraße „mehrere brennbare Gegenstände in unmittelbarer Nähe des Kopfs“ des Obdachlosen angezündet haben. Der Mann hatte zum Tatzeitpunkt auf einer Bank geschlafen. Passagiere einer einfahrenden U-Bahn löschten das Feuer und verhinderten so Schlimmeres. Die jungen Männer wurden mit Bildern von Überwachungskameras gesucht und stellten sich daraufhin der Polizei. Warum die Männer den Mann anzünden wollten, blieb unklar. Ein siebter Beteiligter wurde von der Staatsanwaltschaft wegen unterlassener Hilfeleistung angeklagt. Der 17-Jährige war demnach nicht an der Tat beteiligt, löschte aber auch nicht das Feuer.

Gewalttaten an Bahnhöfen sorgten für Aufsehen

Gewalttaten auf Bahnhöfen der U-Bahnlinie 8 hatten zuletzt mehrfach für Aufsehen gesorgt. So sorgte die Attacke auf eine Frau im Bahnhof Hermannstraße für Empörung. Auf Bildern einer Überwachungskamera war zu sehen, wie ein Mann der 26-Jährigen ohne erkennbaren Grund in den Rücken trat, sodass sie die Treppe hinab stürzte. Der Täter und drei Begleiter flüchteten danach. Ein 27-jähriger Verdächtiger aus Bulgarien wurde nach Tagen festgenommen.