Wenn er die Oberbürgermeisterwahl in Tübingen nicht gewinnt, will sich Boris Palmer aus der Politik zurückziehen. Das gab der 50 Jahre alte Amtsinhaber nun bekannt. Was will er dann machen?

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer will sich aus der Politik zurückziehen, sollte er kommendes Wochenende seine Wiederwahl verpassen. „Wenn ich diese Wahl nicht für mich entscheiden kann, ist die politische Figur Boris Palmer am Ende“, sagte er der „Pforzheimer Zeitung“. Dann sei er Privatmensch und werde sich auch in der Partei mit Wortmeldungen zurückhalten. Er wolle aber Parteimitglied der Grünen bleiben.

 

Palmer war 16 Jahre lang Stadtoberhaupt in Tübingen und tritt als unabhängiger Kandidat zu den Oberbürgermeisterwahlen am 23. Oktober an. Seine Mitgliedschaft bei den Grünen ruht bis Ende 2023 wegen eines Streits um Tabubrüche und Rassismusvorwürfe. Seine größten Konkurrentinnen bei der Wahl sind Ulrike Baumgärtner (Grüne) und Sofie Geisel (SPD, von der FDP unterstützt). Palmer erklärte, er wolle gerne weitermachen, wenn er eine Mehrheit der Bevölkerung hinter sich habe, sagte Palmer weiter. Sei das aber nicht der Fall, wolle er schon nach dem ersten Wahlgang aufhören.

Palmer hat Corona und kann aktuell nur eingeschränkt Wahlkampf machen

Wegen einer positiven Corona-Infektion kann Palmer aktuell nur eingeschränkt seinem Wahlkampf nachgehen. Er gehe davon aus, dass er sich im familiären Umfeld angesteckt habe, erklärte er am Freitag. Auf Facebook schrieb er: „Ich hätte gerne am Infostand selbst gesagt, wofür ich stehe und was ich erreichen will.“

Doch was will Palmer machen, wenn er nicht mehr Oberbürgermeister von Tübingen ist? Darauf antwortet der 50-Jährige: „Dann bin ich Pensionär, habe drei Kinder und setze mich bei schönem Wetter aufs Fahrrad. Ich hatte die vergangenen 20 Jahre sowieso viel zu wenig Zeit für die Familie.“