Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat Christoph Traub hat zu Beginn der Bewerberfrist seine Kandidatur als Oberbürgermeister angemeldet.

Filderstadt OB- - Kandidat Christoph Traub will vor allem die Außendarstellung der Großen Kreisstadt verbessern. Er sagt im Interview: „Filderstadt erhebt im Kreis und in der Region zu selten die Stimme.“
Herr Traub, Rathauschefs klagen ja immer gern über ihre zeitliche Belastung. Weshalb will sich ein erfolgreicher Rechtsanwalt eigentlich Arbeitszeiten von 70 Stunden und mehr pro Woche antun?
Vor der zeitlichen Belastung habe ich keine Angst. Ich schätze, dass der Umfang ähnlich groß ist wie der, den ich momentan durch meinen Beruf und als Fraktionsvorsitzender habe.
Das Gefühl, immer unter Beobachtung zu stehen, schreckt Sie nicht?
Nein, das liegt auch in meiner Biografie begründet. Mein Vater war ja Pfarrer, ich lebe seit ich ein kleiner Bub bin in der Öffentlichkeit. Bei einem Ortswechsel wusste schon vor dem ersten Schultag jeder Lehrer und jeder Mitschüler, wer ich bin. Und auch die guten oder schlechten Nachrichten aus der Schule hatten mein Elternhaus schon erreicht, noch bevor ich zum Mittagessen zu Hause war.
Jetzt haben sie ja eigentlich einen tollen Job als Rechtsanwalt. Sie sind vor einem Jahr einer von acht Partnern in einer 80-Mitarbeiter-Kanzlei geworden. Füllt Sie das nicht aus?
Doch, das füllt mich aus. Aber ich sehe die Tätigkeit als Oberbürgermeister trotzdem als Herausforderung. Vielleicht muss ich es so sagen: Kommunalpolitik mache ich jetzt ehrenamtlich seit knapp zwölf Jahren und ich habe Gefallen daran gefunden, das gebe ich gern zu. Außerdem ist es mir ein Herzensanliegen, mich für Filderstadt und die Menschen, die hier leben, einzusetzen und gemeinsam mit ihnen eine zukunftsfähige Kommune zu gestalten. Deshalb kann ich mir durchaus vorstellen, das hauptberuflich zu machen. Das spricht aber nicht gegen meinen augenblicklichen Beruf, das ist keine Flucht.
Finanziell würden Sie sich im Falle der Wahl vermutlich eher verschlechtern?
Stimmt, finanzielle Gründe spielen da keine Rolle, ich stelle mich sogar ein Stück weit schlechter. Mir geht es um die Aufgabe. Und was auch klar ist: Ich kann mir das auch nur ausschließlich in Filderstadt vorstellen. Für mich ist das hier stimmig. Ich betrachte das als einmalige Chance.