Sollen in Deutschland bald nur noch Bargeldzahlungen in einer Höhe von maximal 10 000 Euro möglich sein? Nach Ansicht von Baden-Württembergs Finanzminister lautet die Antwort Ja.

In der Debatte über eine mögliche Begrenzung von Bargeldzahlungen auf 10 000 Euro hat der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz ein Cash-Limit verteidigt. „Eine #Bargeldobergrenze ist ein wichtiges Instrument im Kampf gegen Geldwäsche & andere Formen von Kriminalität“, twitterte der Grünen-Politiker am Mittwochmorgen, nachdem ihn zuvor das „Handelsblatt“ entsprechend zitiert hatte. Das von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vorgeschlagene Limit von 10 000 Euro „empfinde ich als verhältnismäßige Größe, die die persönliche Freiheit von Menschen & Unternehmen im Alltag nicht zu sehr einschränkt.“

 

Aktenkoffer voller Geldscheine soll passé sein

Nach Ansicht Faesers verringert eine Bargeldobergrenze die Gefahr, dass Vermögenswerte von Kriminellen verschleiert werden. Ihr Parteifreund, der baden-württembergische SPD-Fraktionsvize und Finanzexperte Nicolas Fink, sieht das ähnlich: „Mit einem Aktenkoffer voller Geldscheine soll es künftig nicht mehr möglich sein, Immobilien zu kaufen“, sagte er am Mittwoch. In den vergangenen Jahren hätten sich vermehrt autokratische Kräfte Luxusvillen im Land gesichert. „Baden-Württemberg darf nicht zum Rückzugsort von Autokraten und ihrem Vermögen werden“, forderte Fink.

Bayern hält dagegen

Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) hält das Vorhaben hingegen für unverhältnismäßig und für wenig geeignet, Kriminalität zu bekämpfen.

Die Bundesregierung hat Ende Oktober bereits ein Gesetz auf den Weg gebracht, nach dem Immobilien künftig nicht mehr mit Bargeld bezahlt werden könnten. Bundestag und Bundesrat müssen sich damit noch befassen.