Weil der Strombedarf steigt, rüstet die Firma Netze BW im Kreis Böblingen auf. Ein Schwertransport soll sich deshalb durch halb Deutschland auf den Weg nach Oberjettingen machen.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Böblingen - Mindestens zwei Tage lang ist der neue Trafo quer durch Deutschland unterwegs, bis er in Jettingen (Kreis Böblingen) ankommt. Beim Transformatorenwerk von Siemens in Dresden hat das Unternehmen Netze BW die Anlage bestellt. Der Lastwagen wird am Mittwoch, 23. August, in den frühen Morgenstunden erwartet. Transportiert wird der 68 Tonnen schwere Koloss auf einem überlangen Tieflader.

 

Seit Mitte 2016 wird das Umspannwerk Oberjettingen um eine neue Einheit erweitert, teilt der Stromversorger mit. Netze BW investiert mehr als drei Millionen Euro in das Projekt. In der Station wird bisher der Strom aus dem Höchstspannungsnetz der Firma TransnetBW, die wie Netze BW zum EnBW-Konzern gehört, für die Weiterverteilung im Hochspannungsnetz transformiert. Künftig wird hier auch der Strom von der Spannungsebene Hochspannung auf Mittelspannung für die regionale Versorgung umgewandelt. Dieser Ausbau war wegen des gestiegenen Strombedarfs im Raum Nagold nötig geworden, erklärt die Firma. Er dient mit der neuen Netzstruktur und der Kapazitätserhöhung der Netzstabilität in der Region.

Netze BW liegt mit ihren Umbauplänen gut im Zeitplan

„Mit der Anlieferung des Transformators erhält der neue Umspannwerksbereich nun sein Herzstück“, heißt es in der Mitteilung von Netze BW. Nachdem bereits nicht mehr benötigte Anlagen abgerissen, bestehende Gebäude saniert und vor einigen Wochen auch ein modernes Schaltanlagengebäude errichtet wurde, folgt im Herbst noch der Einbau der Schaltfelder und der gesamten Sekundärtechnik.

Die Netze BW liegt mit ihren Umbauplänen gut im Zeitplan. „Wenn weiterhin alles reibungslos klappt, wird das gesamte Erweiterungsprojekt des Umspannwerks Anfang 2018 abgeschlossen sein“, teilt die Firma mit. Die Millioneninvestition diene der Modernisierung und „somit der Versorgungssicherheit und Zukunftsfähigkeit des Stromnetzes“, heißt es in der Mitteilung. Wegen des Rangiermanövers beim Abbiegen zum Umspannwerk kann es am 23. August möglicherweise zu einer kurzfristigen Behinderung auf der Bundesstraße 28 auf Höhe der Zufahrtsstraße kommen.