Warten aufs Recht als Geduldsprobe – in der Dieselaffäre haben das Oberlandesgericht Stuttgart und seine Präsidentin kein gutes Bild abgegeben, kommentiert StZ-Autor Andreas Müller.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Es ist ein Rückzug, der nach Kapitulation und Flucht aus der Verantwortung riecht. Die Präsidentin des Oberlandesgerichts Stuttgart verlässt den Senat, der mit der Aufarbeitung der VW-Dieselaffäre beschäftigt ist – das wird offiziell mit organisatorischen Erwägungen begründet. Doch dass es in Justiz und Öffentlichkeit anders ankommt, kann Cornelia Horz kaum überraschen. Massiv wie selten stand die Gerichtschefin in den vergangenen Monaten wegen ihres Umgangs mit den Aktionärsklagen in der Kritik. Da muss es wie eine Reaktion darauf wirken, wenn sie sich nun lieber in einem anderen Senat mit weniger brisanten Fällen beschäftigt.