Michael Schumpelt erschafft am Klavier seine eigene Welt aus Tönen – jetzt hat er eine CD aufgenommen und sucht Spielorte für Klavierkonzerte.

Oberriexingen - Wenn Michael Schumpelt von der Arbeit nach Hause kommt, kann es passieren, dass ihn sein erster Weg an Großmutters alten Flügel führt. Dann setzt sich der Elektrotechnikingenieur an die Tasten und macht seine Gefühle hörbar. „Das ist wie eine Meditation. Ich höre in mich hinein, und wenn ich den richtigen musikalischen Funken finde, dann ist das ein nachhaltig gutes Gefühl“, erzählt er und lässt die Hände liebevoll über den schwarzen Lack gleiten.

 

Das Instrument aus dem Jahr 1902 thront mitten im Wohnzimmer. Der Blick vom Sofa fällt nicht etwa auf einen Fernseher, sondern auf das Erbstück. Wenn der Wahl-Oberriexinger richtig loslegt, vibrieren die Töne im ganzen Haus – und seine Frau hört zu. Zu Schumpelts Glück ist seine Gattin Claudia eine passionierte Musikhörerin und seine persönliche Kritikerin.

Künftig können auch andere Menschen in Schumpelts Welt der Töne eintauchen. Der 41-Jährige hat vor Kurzem seine zweite Solo-CD mit Klavierstücken herausgebracht. Es war ein weiter Weg dahin.

Der Großvater sang Schubertiaden

Geboren in Mannheim und aufgewachsen in Ludwigshafen, hat der Pianist sein Leben lang Musik um sich gehabt: Als Kind hörte er zu, wie seine Großmutter am Klavier spielte und der Großvater Schubertiaden dazu sang. Seine Eltern spielten ebenfalls Klavier, der Vater außerdem noch Cello. „Das Klavier und die Musik waren einfach immer präsent“, sagt Michael Schumpelt rückblickend.

Schon als Knirps setzte er sich ans Piano und klimperte einfach drauflos. Mit fünf Jahren lernte er zunächst Blockflöte, mit zehn begann er seine klassische Ausbildung auf dem Klavier und mit 15 Jahren gründete er mit Schulkameraden die Ludwigshafener Art-Rock-Band Tea for Two, die bis heute existiert, in den vergangenen Jahren aber gleichsam im Urlaub war. „Die meisten Mitglieder haben zurzeit eigene Projekte“, sagt Schumpelt. Aber das bedeute nicht, dass er nicht irgendwann auch wieder ein Album mit der Band aufnehme. Im Augenblick allerdings dreht sich Schumpelts musikalisches Schaffen um seine neue CD „Reunion“ und die Suche nach Spielorten, die für Livekonzerte auf dem Flügel geeignet sind.

Musik studiert hat Schumpelt trotz seiner Liebe zum Klavier nicht. „Ich habe kurz darüber nachgedacht. Aber einfach klassische Musik zu reproduzieren, war nichts für mich. Ich improvisiere ja vor allem. Und Studiengänge wie heute an der Popakademie in Mannheim gab es damals noch nicht“, erzählt er. Deshalb hat Schumpelt sich beruflich der Elektrotechnik verschrieben – und es nicht bereut. Das Schöne sei, dass er mit dem Klavier kein Geld verdienen müsse, erklärt er. „Ich kann einfach spielen, was ich will“

Hörprobe Mehr Informationen gibt es auf www.schumpelt-music.de oder per Mail: info@schumpelt-music.de. Dort kann auch die CD „Reunion“ bestellt werden. Die Musik kann bei Amazon heruntergeladen werden, dort gibt es auch Hörproben.