Der Stadtteilmanager Torsten von Appen stellt die aktuellen Pläne für den Bezirk vor.

Obertürkheim - Beim Uhlbacher Lädle herrscht nach wie vor Stillstand. „Es ist unglaublich schade, dass man da nicht weiter kommt“, sagte der Stadtteilmanager Torsten von Appen in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirates. Doch der Stadt seien die Hände gebunden. Die Volksbank AG mit Sitz in Sindelfingen, die als Grundschuldgläubiger an dem Verkauf beteiligt ist, suche nach wie vor nach einem Interessenten. Doch die hohen Sanierungskosten würden potenzielle Käufer abschrecken.

 

Die Volksbank könne sich inzwischen auch vorstellen, die Ladenfläche zu teilen. Von dem Vorhaben, die Räume unbedingt für den Handel zu nutzen, sei man ebenfalls abgerückt. Eine Kindertagesstätte oder eine Arztpraxis seien als Nutzungskonzepte im Gespräch.

Keine wohnortnahe Versorgung mehr

Keine wohnortnahe Versorgung mehr

Für den Stadtteil bedeutet das, eine wohnortnahe Versorgung ist vermutlich vorerst nicht in Sicht. Doch das ist nicht das einzige Problem. Die Bezirksbeiräte beklagten auch den heruntergekommenen Zustand des Lädles – und das an einem so zentralen Ort wie dem Uhlbacher Platz. „Für den Tourismus ist es wichtig, diesen Schandfleck abzustellen“, sagte Matthias Föll. Der CDU-Bezirksbeirat regte an, die Schaufenster vielleicht mit Plakaten der örtlichen Weingärtnergenossenschaft zu bekleben.

Auch wenn die Situation beim Lädle ziemlich festgefahren scheint, stellte von Appen im Bezirksbeirat ein Modell vor, wie die Wirtschaftsförderung den Leerständen generell entgegenwirken will. Kürzlich habe es ein Treffen mit den Handels- und Gewerbevereinen im Stadtgebiet und den ausländischen Unternehmerverbänden gegeben. Griechische, türkische oder auch italienische Geschäftsleute seien in diesen Verbänden organisiert. „Wir wollen diese über Leerflächen informieren“, sagte von Appen. Aber der Stadtteilmanager hatte auch noch einige Maßnahmen im Gepäck, die nicht die ganze Stadt, sondern nur die oberen Neckarvororte betreffen. Seit gut zwei Wochen führt die Wirtschaftsförderung gemeinsam mit den vier Handels- und Gewerbevereinen der oberen Neckarvororte eine Befragung bei den Mitarbeitern der Daimler-Werke in Untertürkheim und Hedelfingen durch. Das Ziel ist es, die rund 14 000 Beschäftigten zum Essen und Einkaufen in die Ortszentren der vier Stadtbezirke zu locken. Mit Hilfe des Fragebogens will die Wirtschaftsförderung herausfinden, welche Angebote die Daimler-Mitarbeiter interessieren und wie sie darüber informiert werden wollen. Darüber hinaus soll im Foyer des Mercedes-Benz-Museums künftig ein mehrsprachiger Flyer ausliegen, der die Besucher über Gaststätten und Hotels in den oberen Neckarvororten informiert.

Homepage wird modernisiert

Homepage wird modernisiert

Auch der gemeinsame Internetauftritt der vier Stadtbezirke „www.obere-neckarvororte.de“ werde derzeit modernisiert. „Die Seite ist alt, langweilig und nicht Smartphone-affin“, sagte der Stadtteilmanager und ergänzte: „Wir sind da dran.“ Das gleiche gelte für eine bessere Beschilderung am Interims-ZOB. Hinweistafeln mit international gängigen Symbolen für die Gastronomie und andere Angebote sollen die Busreisenden auf das nahe Obertürkheimer Ortszentrum aufmerksam machen.

Darüber hinaus hatte der Stadtteilmanager noch eine Neuigkeit für die Bezirksbeiräte parat: Seit einigen Monaten ist bekannt, dass der Obertürkheimer Bahnhof zum Verkauf steht. Nun verriet von Appen, dass die Stadt eine Kaufoption prüfe. Der Handels- und Gewerbeverein Obertürkheim habe die Verwaltung darum gebeten, um eine ähnliche Entwicklung wie in Untertürkheim zu verhindern. Dort beklagen die Bürger schon lange den schlechten Zustand des Bahnhofsgebäudes, das vor allem als Unterkunft für Imbissbuden und Spielhallengenutzt wird.