Wer sich dringend erleichtern muss, kann in Filderstadt, Leinfelden-Echterdingen und Waldenbuch die Bürgertoilette oder die Nette Toilette aufsuchen. Wie funktioniert das Angebot?

Filder/Schönbuch - Eine saubere Toilette zu finden, oder überhaupt ein stilles Örtchen, ist auf Reisen oder bei längeren Ausflügen wichtig, aber oft auch schwierig. Filderstadt, Leinfelden-Echterdingen und Waldenbuch setzen in Sachen öffentliche Toiletten auf Einzelhändler und Gastronomen in der Stadt. Ein Überblick.

 

Wie viele öffentliche Toiletten gibt es auf der Filderebene?

Klassische öffentliche Toiletten gibt es auf der Filderebene kaum. Was es gibt, sind private Toiletten, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. In Filderstadt sind das die sogenannten Bürgertoiletten. Einrichtungen wie Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomie-Betriebe stellen dabei während ihrer Öffnungszeiten Bürgern ihre Toiletten zur Verfügung.

Derzeit bieten 16 Einrichtungen eine solche Bürgertoilette an. Zusätzlich gibt es eine öffentliche Toilette am S-Bahn-Parkhaus. An Markttagen sind weitere Toiletten, zum Beispiel in Rathäusern, geöffnet. Ein ähnliches Konzept wie die Bürgertoilette gibt es mit anderem Namen in Leinfelden-Echterdingen. Dort beteiligen sich elf Gastronomen sowie der Treff Impuls und der Treff Zehntscheuer an der Aktion „Nette Toilette“. Auch sie machen während der Öffnungszeiten ihre Toiletten für alle zugänglich. Dafür bekommen die Anbieter jeden Monat 50 Euro von der Stadt. Außerdem gibt es öffentliche Toiletten an den Bahnhöfen.

Die Nette Toilette gibt es auch in Waldenbuch. Dort beteiligen sich derzeit fünf Gastronomien an dem Projekt. Alle drei Jahre werden die Waldenbucher Betriebe gefragt, ob sie mitmachen wollen. Von der Stadt erhalten die teilnehmenden Gastronomen ebenfalls eine monatliche Aufwandsentschädigung. Während der Öffnungszeiten des Rathauses stehen außerdem öffentliche Toiletten am Marktplatz hinter dem Alten Rathaus zur Verfügung.

Wir bei der Standortwahl auf eine ausgewogene Verbreitung geachtet?

Dadurch, dass die meisten öffentlichen Toiletten sowohl in Filderstadt als auch in Leinfelden-Echterdingen und Waldenbuch freiwillig von verschiedenen Einrichtungen angeboten werden, haben die Städte keinen Einfluss auf eine ausgewogene Standortverteilung. So kommt es, dass es durchaus an manchen Straßen gleich drei öffentliche Toiletten gibt. Insgesamt sind vor allem Filderstadt und Leinfelden-Echterdingen aber gut mit öffentlichen Toiletten ausgestattet. Zum Vergleich: In Stuttgart-Mitte gibt es 16 öffentliche WC-Anlagen, deutlich mehr als in allen anderen Stadtbezirken.

Kostet die Nutzung Geld?

In Filderstadt entscheiden die Anbieter der Bürgertoilette selbst, ob sie von den Nutzern eine Gebühr verlangen und wie hoch diese ist. Die Toilette am S-Bahn-Parkhaus ist kostenlos, genau wie die Anlagen, die an Markttagen geöffnet werden. In Leinfelden-Echterdingen ist die Nutzung der Netten Toilette kostenlos.

Wer putzt die Toiletten?

Im Falle der Bürgertoiletten und der Netten Toilette werden die Anlagen von den Anbietern selbst gereinigt. Die Toilette am Filderstädter S-Bahn-Parkhaus wird von einem Dienstleister geputzt. Für die an den Bahnhöfen in Leinfelden und Echterdingen ist das Technische Dezernat zuständig.

Woran erkennt man teilnehmende Betriebe?

In Filderstadt stellt die Stadt den Betrieben eine Plakette zur Verfügung, die an Eingangstüren oder Schaufenster angebracht wird und Passanten auf die Bürgertoilette hinweist. Genauso funktioniert das auch bei der Netten Toilette. In Waldenbuch weisen Infoschilder am Fachmarktzentrum, an der Alfred-Ritter-Straße, an der Aich-Terrasse und an der Bushaltestelle an der Post den Weg zu den Toiletten.