Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder bleiben spannend: Arbeitgeber und Gewerkschaften wollen auch an diesem Montag noch über höhere Einkommen feilschen.

Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Potsdam - Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst der Länder ist noch nicht beendet. Obwohl sich am Sonntag auf beiden Seiten Bewegung am Verhandlungstisch zeigte, reichte es noch nicht zum Kompromiss. So kamen die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) sowie die Gewerkschaften am späten Sonntagabend in Potsdam überein, die seit Samstag laufenden Gespräche am Montagvormittag fortzusetzen. Die Beratungen sollten in der Nacht weitergehen.

 

Starkes Plus im Gesundheitswesen ist die rote Linie

Beide Seiten seien an einer Einigung interessiert, hatte ein Sprecher des niedersächsischen Finanzministers Reinhold Hilbers (CDU), der die Unterhändler der Länder anführt, im Laufe des Tages noch betont. Verdi und der Beamtenbund haben vor allem mit Blick auf die derzeit hohe Inflation fünf Prozent mehr Lohn, mindestens ein Plus von 150 Euro, gefordert. Verdi-Chef Frank Werneke macht zudem eine strukturelle Aufwertung der Gehälter im Gesundheitswesen zur unbedingten Voraussetzung für einen Abschluss. Konkret will Verdi ein Plus von 300 Euro in diesen Bereichen durchsetzen.

Möglichkeit der Verlängerung angedeutet

Am Freitag hatte Werneke in Stuttgart gegenüber unserer Zeitung schon eine Verlängerung erwogen: „Ich habe keinen Zeitdruck, wir können verhandeln, solange es notwendig ist – auch gerne in die nächste Woche hinein.“ Es gebe keine unverschiebbaren Termine. „Wir haben das Ziel, am Wochenende einen Abschluss zu machen – aber wenn das nicht möglich ist, gibt es weitere Möglichkeiten.“ Dazu zählte er sogar eine Aussetzung: Angesichts der Corona-Lage sei es die Frage, „ob es nicht klüger ist, eine Auszeit zu nehmen und dann weiter zu machen, wenn die Rahmenbedingungen besser sind“.

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