Die Streiks im öffentlichen Dienst gehen weiter. Auch viele Lehrer treten in den Ausstand. Die Vorsitzende der Kultus-Ministerkonferenz warnt davor, die Streiks in die Abiturzeit auszudehnen.

Dresden - Die Vorsitzende der Kultusminister-Konferenz, Sachsens Ressortchefin Brunhild Kurth, hat die Lehrer davor gewarnt, vor den Abitur-Prüfungen zu streiken. „Bei der Elternschaft ist viel Frust zu spüren, gerade weil es für einige Schüler langsam ernst wird“, sagte die CDU-Politikerin der Chemnitzer „Freien Presse“. Das Image der Lehrer stehe auf dem Spiel. Überzogene Streikaktionen könnten gerade zur Prüfungszeit, die allmählich beginne, „leicht in Misskredit geraten“.

 

Am Mittwoch ging die Warnstreikwelle im öffentlichen Dienst von acht Ländern weiter, beteiligt waren auch viele nicht beamtete Lehrer.

In Stuttgart gingen mehrere hundert Beschäftigte, darunter auch zahlreiche Lehrer, für mehr Geld und eine bessere Altersversorgung auf die Straße.

Der Beamtenbund forderte die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) erneut auf, bei den laufenden Gesprächen ein „ordentliches Angebot“ auf den Tisch zu legen, wie der Vorsitzende Volker Stich am Mittwoch in Stuttgart am Rande der Kundgebung sagte. Er verlangte zugleich eine inhaltsgleiche Übernahme des Tarifergebnisses für die Beamten. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) müsse sich endlich zu den Beamten im Land bekennen.

Der Beamtenbund vertritt neben Beamten auch Tarifbeschäftigte etwa in Ministerien, Hochschulen, Steuerverwaltung und Justiz - auch hier wird durch den Warnstreik mit keinen größeren Störungen für die Bürger gerechnet. Beamtenbund und Verdi verlangen für die 800.000 Tarifangestellten der Länder unter anderem 5,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 175 Euro monatlich mehr.