Kritisch wird angemerkt, dass sich eine schlechtere Bezahlung vor allem auf die Qualität des Personals, auf den Service für die Fahrgäste sowie auf die Sicherheit auswirken könnte. Schon heute würden Lokführer in nur sechs Monaten ausgebildet – bei DB Regio seien es zwei Jahre – und teils als 500-Euro-Kräfte angeheuert. Für Karl-Heinz Zimmermann ist das eine „gefährliche Entwicklung“ im Personen- und im Güterverkehr. Schlecht ausgebildetes Personal in große Bahnhöfe zu schicken, sei unverantwortlich. Hermann sagt, Kontrollen seien nun wirklich Sache des Bundes.

 

In einem Flugblatt hat der Betriebsrat aufgelistet, was der Belegschaft beim privaten Betreiber drohen könnte, der nicht die tarifvertraglichen Pflichten hat wie der bisherige Monopolist im Südwesten, DB Regio. So gebe es neben geringem Gehalt keine Gewähr für Sozialräume, keine Beschäftigungssicherung, keine Betriebswohnungen und keine kostenloses Bahntickets. Auf den Roten Karten an den Minister, die die Belegschaft in den Regionalzügen verteilt, steht, dass in der Ausschreibung gar keine Zugbegleiter gefordert würden. Es bestehe also die Gefahr, dass sich „nicht zu jeder Tageszeit ein Mitarbeiter im Zug“ aufhalte. Hermanns Sprecher widerspricht dieser Behauptung. Es steht Aussage gegen Aussage. Was helfen könnte, wäre ein Gespräch zwischen Minister und Belegschaftsvertretern. Das soll nun tatsächlich noch vor Ablauf der Abgabefrist stattfinden.