Ölkatastrophe auf Mauritius Behörden im Wettlauf mit der Zeit

1000 Tonnen Öl sind bereits aus dem auf Grund gelaufenen Frachter vor Mauritius ausgelaufen. Nun soll das restliche Öl in zwei Tanker gepumpt werden.
Port Louis - Nach dem Schiffsunglück vor Mauritius versuchen die Behörden, ein noch größeres Öldesaster zu vermeiden. Es werde Treibstoff aus dem Wasser, aus dem verunglückten Frachter sowie von der Küste abgepumpt, sagte Regierungsberater Ken Arian der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Allerdings erschwerten starker Wind und hoher Wellengang die Arbeiten. Außerdem sei durch das Öl bereits enormer Schaden entstanden: „Dies ist das schlimmste ökologische Desaster, das Mauritius je gesehen hat.“
Der Frachter hatte rund 4000 Tonnen Treibstoff an Bord. Bislang seien etwa 800 bis 1000 Tonnen ausgetreten, sagte Arian. Man habe schwimmende Ölsperren erreichtet. Inzwischen seien rund 400 Tonnen Öl aus dem Wasser gepumpt worden. Vom Umweltministerium getwitterte Fotos zeigten etliche Helfer, wie sie Ölsperren aus Heu bauen.
Der Treibstoff werde auch direkt aus dem Wrack entfernt. Der kaputte Tank sei inzwischen leer, in den anderen Tanks befänden sich aber noch immer rund 2500 Tonnen Treibstoff, erklärte Arian. Zwei Tanker sowie Schlepperboote und Helikopter unterstützen die Aktion, wie das japanische Unternehmen Nagashiki Shipping als Eigner des verunglückten Schiffs mitteilte.
Schlechtes Wetter behindern die Bergungsarbeiten
Wie es zu dem Unglück kam, war bislang unklar. Zudem kritisieren viele, dass die Behörden nicht früh genug agiert hätten, um einen Ölaustritt zu vermeiden. Laut Arian war es primär die Entscheidung der Bergungsunternehmen, wie mit „Wakashio“ umzugehen war. Diese hätten zunächst versucht, mit Hilfe von Schlepperbooten den Frachter von dem Riff zu entfernen. Wegen des rauen Seegangs sei dies aber nicht möglich gewesen. Auch ein Abpumpen des Öls aus den Tanks sei wegen des schlechten Wetters nicht früher möglich gewesen, sagte er.
Umweltschützer befürchten, dass die Ölkatastrophe verheerende Auswirkungen auf die Meeresökologie haben könne. Das Unglück sei eine „riesengroße Katastrophe für die Ökologie“, sagte Arian. „Ich weiß nicht, wie viele Jahre es dauern wird, bis (...) sich diese Region erholt.“ Mauritius mit seinen rund 1,3 Millionen Einwohnern zieht jährlich Hunderttausende Touristen an, was ein wichtiger Wirtschaftszweig für den Inselstaat ist. Der Tourismussektor leidet ohnehin wegen der Corona-Krise bereits enorm.
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