Die Wahl der Fraktionschefs kann für das Wohl der Partei entscheidend sein, kommentiert Christian Gottschalk. Daran, ob Cem Özdemir der richtige Mann ist, bestehen Zweifel.

Politik/ Baden-Württemberg: Christian Gottschalk (cgo)

Stuttgart - Es scheint, als hätten die deutschen Parteien einen gewissen masochistischen Spaß daran entwickelt, sich vor allem mit sich selbst zu beschäftigen. Die SPD sucht eine neue Führung und ist bis dahin weitgehend lahmgelegt. Bei der CDU hat zwar der Kommandowechsel stattgefunden, doch Ruhe vermag die neue Chefin nicht gerade zu vermitteln. Die Grünen suchen nun zwar keinen Chef fürs große Ganze, doch völlig überraschend sorgt das Überraschungskandidatenduo Cem Özdemir und Kirsten Kappert-Gonther dafür, dass es um den Fraktionsvorsitz eine Kampfabstimmung geben wird. Das, verbunden mit der komplizierten Wahlarithmetik zwischen Männlein, Weiblein, Fundis und Realos kann die Parteiharmonie bis zur Wahl am 24. September empfindlich stören – und je nach Ausgang auch über den Wahltag hinaus.