Am Marktplatz steht jetzt ein Bücherschrank mit rund 200 Werken. Hier soll munter getauscht werden.

Friolzheim - „Das Lavendelhaus“, „Der Pferdeflüsterer“ oder „Der Schwarm“, aber auch „Der kleine Eisbär“ oder „Der gestiefelte Kater“ – nach Letzterem greift die sechsjährige Josephine zielsicher, all diese Bücher und noch rund 200 weitere stehen in einem Schrank, der in seinem früheren Leben einmal ein großer Kühlschrank war und im Schützenhaus stand. Dank einer Glastür können Passanten und Neugierige sein neues Innenleben sehen: Bücher in Hülle und Fülle. Und diese laden zum Schmökern ein.

 

Die Idee, so etwas in Friolzheim aufzustellen, hatte Ellinor Schmidt. „Ich bin selbst ein großer Bücherfreak“, sagt die Gemeinderätin von der Freien Wählervereinigung. Sie sei durch einen Zeitungsbericht über Bücherschränke angeregt worden. Die Idee mit dem Kühlschrank habe man von Mühlacker.

Zwischen Zehntscheune und Kirche

Am Marktplatz, zwischen der Zehntscheune und der Kirche, wurde ein Platz für den öffentlichen Bücherschrank gefunden. Betreut wird das neue Angebot von Ehrenamtlichen aus den Reihen des Kulturkreises Zehntscheune. Annette Riehle und Gabriele Spork werden künftig den Schrankinhalt im Auge behalten. „Der Bücherschrank soll kein Kruschtladen werden“, erklärt Annemarie Kuschmann vom Kulturkreis. Er sei vielmehr als Tauschbörse gedacht. Man kann Bücher herausnehmen und nach dem Lesen wieder hineinstellen, oder man stellt für ein herausgenommenes Buch ein anderes hinein. Der Bücherschrank sei nicht dafür gedacht, darin massenweise Bücher zu entsorgen.

Damit das gute Stück auch richtig gut aussieht, haben sich die Kleinen vom Kindergarten und vom Miniclub an der Gestaltung beteiligt. Auf den Seitenwänden prangen jetzt auf blauem Untergrund die Umrisse vieler Kinderhände. Helmut Jentner, Gemeinderat der Freien Wählergemeinschaft und stellvertretender Bürgermeister, sagte bei der Enthüllung des neuen Angebots, er hoffe, dass besonders heute in Zeiten von Smartphone und Tablet viele Kinder frühzeitig auch immer wieder zum Buch greifen. Eine unkomplizierte Möglichkeit dafür gibt es jetzt, quasi im Vorbeigehen, und für die kleinen Leser ist das Angebot besonders groß. „Das ist uns wichtig“, betont Ellinor Schmidt.