Regen ist in Stuttgart weiterhin hochwillkommen – jetzt wie auch in Zukunft. Eine Studie zeigt, dass Dürren wie diesen Sommer wahrscheinlicher werden. Der bisherige Oktober zeigte sich bisher zwar nicht als spätsommerlich, aber sehr angenehm.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Auf ungewöhnlich kühle Wochen in der zweiten Septemberhälfte folgte in den vergangenen Tagen angenehmes und stabiles Oktoberwetter. Ein Gewitter am Montagabend sorgte zudem für weiteren Niederschlag, rund 8 Liter pro Quadratmeter maßen die Stationen des Deutschen Wetterdiensts (DWD) am Schnarrenberg und am Flughafen. Das waren die stärksten Regenfälle in Baden-Württemberg. In weiten Teilen des Landes hatte es zuletzt am 2. Oktober stark geregnet.

 

Die Niederschläge sollten weiterhin hochwillkommen sein, wie eine Studie der World Weather Attribution nahelegt. Die internationale Forscherinitiative hat die Hitze und Dürre untersucht, die diesen Sommer weite Teile der Nordhalbkugel und insbesondere Europa im Griff hatten. Eine Auswertung auch historischer Daten zeigt, dass die Böden in unseren Breiten ungefähr einmal in 20 Jahren so trocken werden.

Dürre wird wahrscheinlicher

World Weather Attribution versucht herauszufinden, welchen Einfluss der vom Mensch verstärkte Klimawandel auf solche Wetterphänomene hat. Dafür haben die Forscher berechnet, wie sich das Klima ohne menschlichen Beitrag entwickelt hätte. Das Ergebnis: Dürren sind infolge der Industrialisierung drei- bis sechsmal wahrscheinlicher geworden, je nachdem welche Bodenschicht man betrachtet. Dafür war unter anderem die heiße Luft verantwortlich, die aus der Sahara nach Westeuropa transportiert wurde. Dürrejahre werden demnach mit der Erderwärmung weiter zunehmen.

Stuttgart war in diesem Sommer keine Ausnahme von dieser Entwicklung und wird es vermutlich auch zukünftig nicht sein. Umso willkommener sind Niederschläge, weil sie die Wasserreservoirs auffüllen – sowohl fürs Trink- und Brauchwasser als auch für die Stromversorgung. Seit Mitte September liegen die Niederschläge in Stuttgart über dem zu erwartenden Normalbereich. Zumindest mit Blick auf den Klimawandel sollte man es als Nachholeffekt verstehen.

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