Daimler stellt offenbar seinen Zeitplan um. Nach einem Medienbericht sollen die neuen Elektroautos früher auf den Markt kommen als ursprünglich geplant

Stuttgart - Daimlers Pkw-Tochter Mercedes-Benz will nach einem Medienbericht die Umstellung des Angebots auf Elektroautos wegen des wachsenden politischen Drucks zum Klimaschutz beschleunigen. Etliche der ab 2024 geplanten neuen Elektroautos sollten nun ein Jahr früher auf den Markt kommen als geplant, berichtete das „Manager Magazin“ am Donnerstag mit Verweis auf Konzernkreise.

 

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Mehr als die Hälfte der aktuellen Modelle kämen in der nächsten Generation nur noch als E-Autos auf den Markt, sodass die Varianten mit Verbrennungsmotoren schneller auslaufen. Daimler-Chef Ola Källenius wolle seinen neuen Kurs noch vor der Sommerpause öffentlich vorstellen. Es sei außerdem ein Investorentag geplant. Ein Daimler-Sprecher erklärte, das Unternehmen wolle zu Spekulationen keine Stellung nehmen.

Ehrgeizige Ziele der Konkurrenten

Källenius hatte zur Hauptversammlung Ende März angekündigt, die „Elektrifizierung des Produktportfolios“ zu beschleunigen, äußerte sich seither aber nicht konkreter. Ende 2019 hatte sich die Pkw-Tochter Mercedes-Benz Cars das Ziel gesteckt, bis 2030 einen Absatzanteil elektrifizierter Autos - also reiner E-Autos und Hybridwagen - von mehr als 50 Prozent zu erreichen.

Die Konkurrenten Audi und BMW nannten mittlerweile ehrgeizigere Ziele für 2030: Bei der Marke mit den vier Ringen sollen dann 70 Prozent der Modelle reine E-Autos sein. BMW will mindestens die Hälfte des weltweiten Absatzes mit vollelektrischen Autos einfahren. Wie das Wirtschaftsmagazin weiter berichtete, will Källenius Tempo machen, um auf ein Extremszenario eines Verbots von Verbrennerantrieben ab 2030 vorbereitet zu sein. Das fordern die Grünen, die gute Chancen haben, nach der Bundestagswahl im September an der Regierung beteiligt zu sein.