Olaf Scholz (SPD) wird im Berliner Reichstagsgebäude zum neunten Kanzler der Bundesrepublik gewählt. Mit dabei ist auch seine komplette Familie. Die Bilder.

Berlin - Vater, Mutter, Brüder, Ehefrau – die Familie Scholz war am Mittwoch in voller Frau- und Mannstärke in den Berliner Reichstag gekommen, um Olaf Scholz’ Kanzlerwahl beizuwohnen. Scholz’ Vater war sich sicher, dass sein Sohn einen guten Job machen wird. „Er wird es mit Solidität hinkriegen“, sagte Gerhard Scholz kurz vor der Abstimmung. Für ihn als Vater sei es ein besonderer Tag. Auch Scholz’ Mutter Christel und seine Frau Britta Ernst nahmen auf der Besuchertribüne in der ersten Reihe neben Ex-Kanzler Gerhard Schröder und seiner Frau So-yeon Schröder-Kim Platz. Dahinter saßen Scholz’ Brüder Ingo und Jens.

 

Auf Scholz entfielen am Mittwoch in geheimer Abstimmung im Bundestag 395 von 707 abgegebenen Stimmen. Es gab 303 Nein-Stimmen und 6 Enthaltungen. Zur Wahl des Sozialdemokraten waren 369 Stimmen nötig. SPD, Grüne und FDP, die die erste Ampel-Koalition im Bund bilden, verfügen im Parlament zusammen über 416 Mandate, liegen also um 47 Mandate über der so genannten Kanzlermehrheit.

Blumen von Rolf Mützenich

Scholz nahm die Wahl an. Als Erster überreichte ihm SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich einen Blumenstrauß, dann Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus. Auch der unterlegene Unionskanzlerkandidat Armin Laschet gratulierte.

Scholz ist der vierte SPD-Kanzler nach Willy Brandt, Helmut Schmidt und Gerhard Schröder. Unmittelbar nach seiner Wahl wird ihm Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue die Ernennungsurkunde überreichen. Anschließend muss Scholz im Bundestag den Amtseid sprechen. Mit der Ernennung seiner 16 Ministerinnen und Minister durch den Bundespräsidenten wird die Regierungsbildung gut zehn Wochen nach der Bundestagswahl vom 26. September abgeschlossen.

Auf der Gästetribüne des Bundestags saß auch die noch geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Sie erhielt nach der Begrüßung durch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) langen Beifall. Die AfD-Fraktion zollte ihr zum Abschied keinen Respekt.