Beim Oldtimertreffen sind mehr als 350 Fahrzeuge zu sehen. Auch der Feurige Elias macht am Bahnhof Station.

Weissach - Hier reiht sich ein Klassiker an den nächsten: Beim Oldtimertreffen des Oldtimerclubs Weissach am Sonntag werden mehr als 350 historische und exotische Fahrzeuge rund um den Marktplatz zu sehen sein. Was die Besucher sonst noch erwartet und warum sich während der Veranstaltung ein Abstecher zum Bahnhof lohnt, verrät Jürgen Förstner, Pressesprecher des Oldtimerclubs.

 
Herr Förstner, bei dem Wort Oldtimer denken viele sofort an die typischen Modelle aus den fünfziger und sechziger Jahren. Aber wie wird ein Auto eigentlich zu einem Oldtimer? Ist da nur das Alter entscheidend?
Nein, ein Fahrzeug wird nicht automatisch irgendwann zum Oldtimer. Es muss auf jeden Fall älter als 30 Jahre sein, aber es gibt noch andere Kriterien. Die Bestandteile müssen zum Beispiel originalgetreu sein. Wenn der Motor mal kaputt geht, darf man den natürlich ersetzen, aber eben nur durch einen, der dem Original entspricht. Das Auto muss außerdem gepflegt sein, und es muss eine Prüfung beim TÜV durchlaufen, um ein H-Kennzeichen tragen zu dürfen. H steht für „historisches Fahrzeug“.
Bei Ihnen stehen am Sonntag aber nicht nur Oldtimer, sondern auch Youngtimer. Was kann man sich denn darunter vorstellen?
Das sind Fahrzeuge, die zwischen 20 und 30 Jahre alt sind. In denen ist dann zum Teil schon Elektronik verbaut, die findet man in Oldtimern noch gar nicht. Ansonsten gelten aber die gleichen Kriterien wie bei den Oldtimern auch, also dass sie in einem guten Zustand und originalgetreu sein müssen.
Welche Fahrzeuge werden am Sonntag noch zu sehen sein?
Wir zeigen außerdem noch Motorräder, Traktoren und US-Cars. Von unserem Club sind allerdings keine Fahrzeuge dabei, die kommen alle von den Gästen. Die letzten Jahre hatten wir immer um die 350 Teilnehmer dabei, flächenmäßig ist das die größte Veranstaltung in Weissach. Um das Rathaus und auf dem kompletten Marktplatz ist dann alles voll mit den Oldtimern. Dafür brauchen wir mindestens 60 freiwillige Helfer.
Eine Besonderheit des Treffens ist die Prämierung der besten Fahrzeuge durch eine Jury. Wie läuft das ab?
Wir haben feste Kriterien, nach denen wir bewerten. Es gibt Punkte für Originalität, also ob wirklich nur originale Teile verbaut sind, für den Allgemeinzustand in Optik und Technik und für Exklusivität, also die Seltenheit. Auch die Historie wird bewertet: Wie gut ist dokumentiert, wo das Auto herkommt und durch welche Hände es gegangen ist?
Und dann gibt es ja noch eine zweite Besonderheit: Bei Ihnen treffen die Straßen-Oldies am Sonntag auf einen Schienen-Oldie. Der Feurige Elias macht während des Oldtimertreffens Station in Weissach. Wie hat sich das ergeben?
Das hatten wir schon ein paar Mal, dass beide Ereignisse gleichzeitig stattgefunden haben. Wir arbeiten da zusammen mit der GES (Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen, Anm. d. Red.). Grade im letzten Jahr hatten wir dadurch viele Familien mit Kindern hier, die sich bei ihrem Zwischenstopp bei uns umgeschaut haben und danach mit dem Zug wieder zurückgefahren sind.

Das Gespräch führte Kathrin Klette.

Termin
Das Oldtimertreffen findet am Sonntag, 1. Juli, von 11 bis 18 Uhr rund um den Weissacher Marktplatz statt. Gezeigt werden Oldtimer, Youngtimer, Motorräder, Traktoren und US-Cars. Die Preisverleihung für die besten Teilnehmer ist um 15 Uhr. Auch der Museumszug Feuriger Elias macht an diesem Tag mehrfach in Weissach Halt. Die Ankunftszeiten sind 10.14 Uhr, 13.14 Uhr und 17.14 Uhr. Der Zug hält etwa eine halbe Stunde.