Der Chef des Oberlandesgerichts Stuttgart, Eberhard Stilz, hört nach 16 Jahren im Amt vorzeitig auf. Er will sich ganz auf seine Tätigkeit als Chef des Staatsgerichtshofs konzentrieren.

Stuttgart - Einer der einflussreichsten und angesehensten Richter in Baden-Württemberg, der Stuttgarter Oberlandesgerichtspräsident Eberhard Stilz, gibt sein Amt überraschend vorzeitig auf. Zum Jahresende wird Stilz mit 63 Jahren auf eigenen Antrag als OLG-Chef ausscheiden. Dies bestätigte eine Sprecherin des Justizministeriums der StZ. Seine Stelle sei justizintern bereits ausgeschrieben.

 

Laut Justizminister Rainer Stickelberger (SPD) geht Stilz anderthalb Jahren vor Erreichen der Altersgrenze, „um sich mit aller Energie seinem Amt als Präsident des Staatsgerichtshofs widmen zu können“. Dies sei umso wichtiger, als der Landtag den Aufgabenbereich des Gerichts mit der Landesverfassungsbeschwerde deutlich erweitert habe. „Ich bin dankbar, diese vielfältige und anspruchsvolle Aufgabe in solch guten Händen zu wissen“, sagte Stickelberger. Als Präsident des Verfassungsgerichts des Landes ist Stilz noch bis Juli 2018 gewählt.

Justizminister schlägt Nachfolger vor

Das CDU-Mitglied steht seit gut 16 Jahren an der Spitze des OLG Stuttgart. Zuvor war er unter anderem als juristischer Aufbauhelfer in der früheren DDR und kurz als Abteilungsleiter im Staatsministerium tätig. In Justiz und Politik genießt er seit langem hohes Ansehen und einen Einfluss, der über sein Amt hinaus geht. Daran hat auch der Regierungswechsel nichts geändert. Bis Anfang Oktober können sich Bewerber für die Nachfolge beim Justizministerium melden. Der Minister macht dann einen Besetzungsvorschlag, über den der Präsidialrat des Gerichts befindet. Sofern das Gremium zustimmt, entscheidet das Landeskabinett abschließend über die Besetzung.