Es ist das bisher größte Einzelbauvorhaben der Landeshauptstadt: der Neubau von Olgahospital und Frauenklinik ist fertig. Nun liegt auch die Nutzungsfreigabe vor.

Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Stuttgart - Um 12.38 Uhr am Dienstag haben das neue Olgahospital und die Frauenklinik auch die letzte große Hürde genommen. Das Baurechtsamt hat die Nutzungsfreigabe erteilt. „Uns ist ein großer Stein vom Herzen gefallen“, sagte Technikbürgermeister Dirk Thürnau (SPD) kurz darauf bei der Pressekonferenz anlässlich der Einweihung, die am Samstag, 10. Mai stattfindet. Er sei stolz und zufrieden mit dem Neubau, sagte Thürnau.

 

Es handelt sich um das bisher größte Einzelbauvorhaben der Landeshauptstadt. 347 Millionen Euro sind investiert worden. Insgesamt beträgt der Etat für die Neuordnung des städtischen Klinikums 950 Millionen Euro. 2022 soll diese abgeschlossen sein. Die Inbetriebnahme von Olgahospital und Frauenklinik nach sieben Jahren Bauzeit bilden dabei einen Höhepunkt. „Die ganze Aufregung hat sich gelohnt“, sagte Krankenhausbürgermeister Werner Wölfle (Grüne). Die Monate nach dem Wasserschaden seien „ein Kraftakt“ gewesen. Wie berichtet sollten die beiden Kliniken schon im November umgezogen sein. Es sei ein zukunftweisendes Konzept, Frauenklinik und Kinderkrankenhaus unter einem Dach zu vereinen, meinte Wölfle – und würdigte den Ideengeber, Ex-Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU).

Riesige Wand verleiht dem Komplex die Stabilität

Das Gebäude wurde nach den Entwürfen der Architektengemeinschaft HPP Laage & Partner, Sorg und Frosch Planungs GmbH errichtet. Es besteht aus einem Sockelbau, auf dem sich sechs versetzt angeordnete Pavillons befinden. Eine 180 Meter lange und 27 Meter hohe sogenannte Verbauwand, in die 800 Anker getrieben wurden, gibt dem ganzen Komplex die Stabilität. Lichthöfe bewirken, dass in die Pavillons Tageslicht hineindringt. Es gibt zehn Stockwerke, drei sind Tiefgeschosse.

Für die Präsidentin der Olgäle-Stiftung, Stefanie Schuster, steht fest: das neue Olgäle sei nicht nur eine der größten Kinderkliniken, sondern auch die schönste Kinderklinik in Deutschland. Da schwang durchaus ein wenig Eigenlob mit, schließlich hat die Olgälestiftung die kindgerechte Gestaltung des Hauses übernommen. Dazu gehören die bespielbare Arche, das Leitsystem und die Warteräume, in denen sich die Kinder wohlfühlen sollen. In einem stehen zum Beispiel Tischkicker. Stefanie Schuster ist sicher, dass die Stiftung auch in Zukunft das Olgäle unterstützen müsse: „Der finanzielle Druck wird nicht abnehmen.“ Die Stadt habe als Vorgabe formuliert, dass sich die Klinik in Zukunft selbst tragen müsse.

Eingang ist am besten über den Herdweg zu erreichen

Der weitere Zeitplan sieht nun am kommenden Samstag die offizielle Einweihung und daran anschließend von 13 bis 17 Uhr einen Tag der offenen Tür vor. Nur ausgewählte Bereiche werden dabei für die Besucher zugänglich sein, aber dafür gibt es ein vielfältiges Programm, zum Beispiel mit Vorträgen rund um Kinder- und Frauenmedizin.

Die Frauenklinik zieht am Samstag, 17. Mai, um, die Neonatologie folgt vom 18. bis zum 23. Mai und das Olgahospital am 24. Mai. Für den Tag der offenen Tür empfiehlt das Klinikum, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen und über den Herdweg zum Haupteingang zu gehen. Kostenlose, aber begrenzte Parkmöglichkeiten gibt es in der Tiefgarage des Neubaus. Dieses ist über die Keplerstraße zu erreichen.