Die russischen Oligarchen sind weg, an ihre Stelle treten ukrainische Milliardäre, deren politischer Standort nicht immer klar ist. Ein Ausflug an die Côte d’Azur – in eine Welt mit hohen Mauern, aggressiven Wachhunden und Angestellten aus Tschetschenien.

Korrespondenten: Stefan Brändle (brä)

Arme Milliardäre. Sie sitzen in Dubai oder auf ihrer Jacht fest, nur die Erinnerung bleibt an die schöne Côte d’Azur, wo sie nicht einmal mehr die eigene Villa betreten dürfen. Es waren „Les Années folles“, die verrückten Jahre. Suleiman Kerimow etwa, der russische Senator und Investor, ließ zu seinen Soireen Sängerinnen wie Shakira oder Beyoncé einfliegen; für Fußballstars wie Samuel Eto’o oder Roberto Carlos veranstaltete er nächtliche Autorennen entlang der Strandpromenade von Nizza. Die Bugattis stellte er zur Verfügung. Nur einmal, als er die Herrschaft über seinen Ferrari verlor, landete Kerimow im Krankenhaus. Dafür ließ er zu seiner Hochzeit eine russische Kapelle Stein für Stein demontieren und an der „Côte“ wieder aufbauen.