Sam wird Europameister 2011, Vizeweltmeister 2014, Sam war auch Landesmeister, Deutscher Meister und Sieger im Championat der Berufsreiter. Erst vor wenigen Wochen siegt Michael Jung mit Rocana und Sam im „Grand Slam der Vielseitigkeit“, der dotiert ist mit 350 000 Euro Prämie. Das Geld ist zwar noch nicht auf seinem Konto eingetroffen, gleichwohl ist Sam das mit Abstand gewinnreichste Pferd der Welt im Dreikampf aus Dressur, Geländeritt und Springen.

 

Jetzt in Rio zeigten der Jahrhundertreiter und sein 16-jähriger Brauner einmal mehr, dass sie in einer eigenen Liga agieren. Mit einem ärgerlichen Patzer auf dem Dressurviereck gestartet, triumphierten sie am Ende fehlerlos und unwiderstehlich. Während die Konkurrenten mehr und mehr das Muffensausen bekamen und den großen Meister im Nacken spürten, agierte der wie immer: Hoch konzentriert, souverän entschlossen, ohne jedes Nervenflattern. „Ich weiß, dass ich mich voll auf dieses Pferd verlassen kann, obwohl ich ja anfangs lieber Fischertakinou geritten hätte, unseren neunjährigen Franzosen.“ Doch Vater Jung hat recht behalten: „Ich war der Überzeugung, dass Sam für Rio die richtige Wahl ist.“

Als Michael Jung, sein Team, seine Familie und sein Mäzen Klaus Fischer (Dübel Fischer) am Dienstagabend im Deutschen Haus am Strand von Barra die dritte Goldmedaille feierten, kam unweigerlich die Frage auf: War’s das? Wird Sam, der 16 ist, was umgerechnet auf das Menschenalter 64 Jahren entspricht, seine unvergleichliche Karriere beenden? Vater Jung sagt: „Das wäre eine Möglichkeit.“ Die Familie wird das in Ruhe entscheiden. Am Freitag kehren sie heim, Jubel und Trubel sind garantiert, am Samstag wird der Ehrenbürger von Horb standesgemäß empfangen. Übernächstes Wochenende geht’s wieder zum Turnier „mit den jungen Pferden, die so viel Spaß machen“, sagt die Nummer eins der Weltrangliste. Wohin? Nach Hambach bei Schweinfurt, dort können die Veranstalter schon mal alles bereithalten: Roter Teppich, Blumen und die Blasmusik dazu.