Die Olympischen Spiele 2020 finden in Tokio statt. Alle Infos zu den Wettbewerben, Tickets, neuen Sportarten und deutschen Sportlern hier auf einen Blick.

Katrin Jokic

Inhaltsverzeichnis

Olympia 2020: Datum und Überblick

Die nächsten Olympischen Spiele finden vom 24. Juli bis 09. August 2020 in Tokio (Japan) statt. Es werden die 32. (XXXII.) Sommerspiele der Neuzeit sein. Tokio war bereits 1964 Gastgeber von Olympia. Mittlerweile sind fast zweimal so viele Sportarten und Disziplinen vertreten und es werden doppelt so viele Wettbewerbe ausgetragen. Um genau zu sein: Die Sportler aus aller Welt werden sich in 33 Sportarten, 51 Disziplinen und 339 Wettkämpfen miteinander messen. Jeder von ihnen hat das Olympia 2020-Datum rot im Kalender markiert und träumt davon, am Ende die Goldmedaille mit nach Hause zu nehmen.

 

Olympia 2020: Eröffnungsfeier

Die feierliche Eröffnung der Olympischen Spiele findet am 24. Juli 2020 in Tokio statt. Los geht es um 20 Uhr Ortszeit (13 Uhr MEZ) im Olympiastadion. Bereits zwei Tage zuvor beginnen die Vorrundenspiele der Frauen im Softball und Fußball.

Olympia 2020: Abschlussfeier

Die Feierlichkeiten zum Abschluss der Olympischen Spiele 2020 stehen am 9. August an. Um 20 Uhr Ortszeit (13 Uhr MEZ) startet der Festakt, bei dem die olympische Flamme gelöscht wird und die Olympiafahne an den nächsten Gastgeber weitergereicht wird: An Peking, wo 2022 die Winterspiele stattfinden werden.


    Olympia 2020: Tickets für das sportliche Großereignis

    Der Ticket-Vorverkauf für Tokio 2020 läuft bereits. Für Zuschauer aus Japan startete der Ticketverkauf im April 2019. In Deutschland sind die Tickets seit Juni 2019 erhältlich. Die Preise schwanken zwischen 25 Euro für ein Hockey-Spiel (Kategorie B) bis zu über 1100 Euro für das Hochsprung-Finale der Herren (Kategorie A).

    Für jedes Land gibt es dabei sogenannte „Authorised Ticket Resellers“ (ATR), also autorisierte Ticketverkäufer, die Karten für die Sommerspiele 2020 vertreiben dürfen. Der offizielle Olympia-Partner in Deutschland ist der Reiseveranstalter DERTOUR, in Österreich ist es die Vietentours Austria GmbH und in der Schweiz der Globetrotter Travel Service. Bereits kurz nach Verkaufsstart war ein großer Teil der Tickets ausverkauft. Es lohnt sich jedoch, immer wieder bei den Verkaufsseiten reinzuschauen, ob weitere Kontingente zur Verfügung stehen. Das betont beispielsweise der Schweizer ATR auf seiner Website explizit.

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    Wettkampfstätten: Wo genau finden die Olympischen Spiele 2020 statt?

    Austragungsort von Olympia 2020 ist die japanische Hauptstadt Tokio. Dabei wird es natürlich nicht nur eine einzige Wettkampfstätte geben - schließlich werden die Sportarten drinnen, draußen, zu Land, zu Wasser oder auf dem Pferd ausgeübt.

    Wie zu den Spielen üblich, wird es auch in Tokio ein olympisches Dorf geben, in dem die Sportler während der gesamten Zeit leben. Alle Wettkämpfe sollen in einem Radius von etwa acht Kilometern um das olympische Dorf herum stattfinden. Dabei teilen sich die Wettkampfstätten auf zwei Gebiete auf: die Heritage Zone und die Tokyo Bay Zone.

    Heritage Zone

    Die Heritage Zone liegt mitten im Herzen Tokios. Hier werden für die Olympischen Spiele 2020 Wettkampfstätten genutzt, die zu den Sommerspielen 1964 gebaut wurden. Die Wege zwischen den einzelnen Sportstätten sind kurz und als Zuschauer sind Sie direkt mitten im bunten Trubel von Tokio. Die Wettkampfstätten in der Heritage Zone sind:

    • Olympiastadion (Eröffnungs- und Schlussfeier, Leichtathletik, Fußball)
    • Baji Kōen (Reitsport)
    • Garten des Kaiserpalastes (Gehen und Marathon)
    • Musashinonomori Park (Start Straßenrennen)
    • Nationale Sporthalle Yoyogi (Handball)
    • Nippon Budōkan (Judo)
    • Ryōgoku Kokugikan (Boxen)
    • Tōkyō Kokusai Fōramu (Gewichtheben)
    • Tōkyō Taiikukan (Tischtennis)

    Tokyo Bay Zone

    In der Tokyo Bay Zone werden vor allem die Wettkämpfe der Wassersportarten stattfinden. Die Spielstätten sind hier kompakter angeordnet als in der Heritage Zone. Der Gastgeber präsentiert hier futuristische und innovative Stadtentwicklung. Im Detail gibt es folgende Wettkampfstätten in der Tokyo Bay Zone:

    • Ariake Arena (Volleyball)
    • Ariake Tennis Forest Park (Tennis)
    • Dream Island Archery Field (Bogenschießen)
    • Kasai Slalom Course (Kanuslalom)
    • Odaiba Marine Park (Triathlon und Freiwasserschwimmen)
    • Oi Hockey Stadium (Hockey)
    • Olympic Aquatics Centre (Schwimmen, Synchronschwimmen und Kunst- und Turmspringen)
    • Olympic BMX Course (BMX)
    • Olympic Gymnastic Centre (Kunstturnen, Rhythmische Sportgymnastik und Trampolinturnen)
    • Sea Forest Cross-Country Course (Geländeritt/ Vielseitigkeitsreiten)
    • Sea Forest Waterway (Rudern und Kanu/ Kayak Sprint)
    • Shiokaze Park (Beachvolleyball)
    • Tatsumi Water Polo Centre (Wasserball)

    Weitere Wettkampfstätten

    Selbstverständlich können in und um Tokio nicht extra für Olympia 2020 neue Stadien gebaut werden, deswegen werden Sportarten wie Fußball, Baseball und Softball zum Teil ausgelagert. Lediglich das Olympiastadion befindet sich in Tokios Innenstadt, alle anderen Stadien sind außerhalb angesiedelt – zum Teil sogar sehr weit weg. Der Sapporo Dome ist über 1000 Kilometer von Tokio entfernt. Auch Sportarten mit speziellen Anforderungen wie Schießen und Golf werden an anderen Wettkampfstätten ausgetragen.

    Baseball und Softball:

    • Fukushima Azuma Baseball Stadion
    • Yokohama Stadion

    Fußball:

    • Sapporo Dome
    • Miyagi Stadion
    • Ibaraki Kashima Stadion
    • Saitama Stadion
    • International Stadion Yokohama

    Andere Wettkampfstätten für Olympia 2020 sind:

    • Asaka Shooting Range in Asaka (Schießen)
    • Izu Velodrome in Izu (Bahnradsport)
    • Izu Mountain Bike Course (Mountainbikefahren)
    • Kasumigaseki Country Club in Kawagoe (Golf)
    • Makuhari Messe in Chiba (Fechten, Ringen und Taekwondo)
    • Musashino Forest Park in Chōfu/Fuchū/Mitaka (Ziel des Straßenradrennen)
    • Musashino Forest Sport Plaza in Chōfu (Badminton und Moderner Fünfkampf)
    • Tokio Stadion in Chōfu (Moderner Fünfkampf, Fußball und 7er-Rugby)
    • Tsurigasaki Surfing Beach (Surfen)
    • Yachthafen Enoshima (Segeln)

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    Diese neuen Sportarten sind bei Olympia 2020 dabei

    Immer wieder werden neue Disziplinen in das Olympia-Programm aufgenommen, beispielsweise um die Veranstaltung für neue Zielgruppen interessant zu machen oder weil bestimmte Sportarten an Beliebtheit und Professionalität gewonnen haben.

    Jahr Austragungsort Sportarten Disziplinen Wettbewerbe
    2012 London 26 40 302
    2016 Rio de Janeiro 28 42 306
    2020 Tokio 33 51 339

    Gleich 5 komplett neue Sportarten wird es bei Olympia 2020 geben, was auch die Zahl der unterschiedlichen Disziplinen und Wettbewerbe deutlich steigert. IOC-Präsident Thomas Bach stellte fest, dass die Spiele in Tokio dadurch insgesamt „jugendlicher, urbaner und weiblicher“ werden.

    Ganz neue Sportarten bei Olympia 2020 sind:

    • Baseball und Softball: Nach 12 Jahren Pause werden beide Sportarten wieder olympisch. Während die Männer sich im Baseball messen, gibt es für die Frauen das Softball-Turnier.

    • Karate: Die asiatische Kampfsportart wird 2020 zum ersten Mal olympisch. Vertreten sind die Disziplinen Kata und Kumite, jeweils für Damen und Herren.
    • Skateboard: Auch mit dieser Sportart sollen die Olympischen Spiele verjüngt werden. Frauen und Männer treten in den Disziplinen „Park“ und „Street“ gegeneinander an. Das Skateboarden ist ganz neu bei Olympia.
    • Sportklettern: Ebenfalls ganz neu im Programm ist Klettern. Es wird für Männer und Frauen als Kombinations-Mehrkampf, bestehend aus Bouldern, Lead und Speed, olympisch.
    • Surfen: Wellenreiten ist auch ganz neu vertreten und soll junge Zuschauer locken. Männer und Frauen treten 2020 zum ersten Mal bei Olympia auf einem Shortboard gegeneinander an.

    Neue Disziplinen zu Olympia 2020 gibt es außerdem bei diesen Wettbewerben:

    • Schwimmen: Die Schwimm-Wettbewerbe sind Klassiker bei den Olympischen Spielen. 2020 werden sie ergänzt durch die Disziplinen 800 m Freistil für Männer, 1500 m Freistil für Frauen und die Mixed-Lagen-Staffel über 4 x 100 m.

    • Bahnradsport: Nach 12 Jahren wird die Disziplin „Madison“ (Zweier-Mannschaftsfahren) wieder Teil des Olympia-Programms. Die Disziplin wird es für Männer und Frauen geben.
    • 3x3 Basketball: Klassisches Basketball ist bereits olympisch. Nun wird auch die schnellere Variante „3x3“ (auch als Streetball bekannt) olympisch, um ein jüngeres Publikum anzusprechen. Den Wettbewerb gibt es für Männer und Frauen.
    • BMX: BMX-Racing ist bereits seit 2008 für Männer und Frauen olympisch. Bei den Spielen in Tokio kommt die Disziplin „Freestyle“ hinzu. Auch dieser Wettbewerb soll Olympia 2020 für ein jugendliches Publikum besonders interessant machen.
    • Boxen: Bei den Männern werden die Gewichtsklassen Halbfliegen- und Halbweltergewicht gestrichen. Das Bantamgewicht ersetzt außerdem das Fliegengewicht. Bei den Frauen werden die Wettbewerbe hingegen um die Gewichtsklassen Federgewicht und Weltergewicht erweitert.
    • Gewichtheben: Bei den Männern wird die Gewichtsklasse Mittelschwergewicht gestrichen. Dies ist eine Reaktion darauf, dass der Gewichtheber-Weltverband sein Doping-Problem nicht in den Griff bekommt.
    • Fechten: Neu hinzu kommt beim Fechten ein Mannschaftswettbewerb im Florettfechten. Darüber hinaus wird es Wettkämpfe im Säbelfechten für Frauen und Männer geben.

    Bei Olympia 2020 wird es so viele weibliche Athletinnen wie noch nie geben. 48,8% der Teilnehmenden werden weiblich sein. Grund dafür sind neu geschaffene Wettbewerbe für Frauen und für Mixed-Teams. Im Kanurennsport werden drei Wettbewerbe für Männer (C1 - 200 m, K2 - 200 m, K4 - 1000 m) gestrichen, dafür gibt es drei neue Wettbewerbe für Frauen (C1 - 200 m, C1 - 500 m, K4 - 500 m). Ähnlich sieht es beim Kanuslalom aus. Die C2-Entscheidung der Männer fällt weg und wird durch die C1-Entscheidung bei den Frauen ersetzt. Bei Olympia 2020 wird es außerdem den Männer-Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann im Rudern nicht mehr geben. Stattdessen werden die Frauen-Vierer ohne Steuerfrau an den Start gehen.

    Neue Mixed-Mannschaftswettbewerbe gibt es außerdem im Bogenschießen, Judo und Triathlon. Im Tischtennis wird es 2020 in Tokio ein Mixed-Doppel geben. In der Leichtathletik wird es über 4 x 400 m eine Mixed-Staffel geben. Beim Schießen werden drei Männerwettkämpfe durch drei Mixed-Wettkämpfe ersetzt. Insgesamt wird es in Tokio doppelt so viele gemischte Veranstaltungen geben wie in Rio 2016.

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    Olympia 2020: Teilnehmer und Nationen

    Die Qualifikationen für die Olympischen Spiele laufen noch bis zum Frühsommer 2020, sodass tatsächlich zum Teil erst kurz vor dem Turnier feststeht, wer teilnimmt.

    Bislang haben sich Sportlerinnen und Sportler aus 136 Ländern für die Olympischen Spiele in Tokio qualifiziert. Differenziert nach Kontinenten bzw. Regionen sieht die Verteilung wie folgt aus:

    • Europa: Athleten aus 46 Nationen
    • Afrika: Athelten aus 34 Nationen
    • Amerika: Athleten aus 27 Nationen
    • Asien: Athleten aus 25 Nationen
    • Ozeanien: Athleten aus 5 Nationen

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    Olympia 2020 im TV: Übertragung und Zeitverschiebung

    Die TV-Rechte für den deutschen Markt zu den Olympischen Sommerspielen 2020 wurden vom Discovery-Konzern gekauft – dem Mutterkonzern von Eurosport. Das heißt, bei Eurosport können Sie das Turnier verfolgen. Da jedoch nicht alle Sender von Discovery im Free-TV empfänglich sind, müssen Sie gegebenenfalls auf kostenpflichtige Angebote zurückgreifen, um alle Wettbewerbe sehen zu können.

    ARD und ZDF agieren 2020 mit Sublizenzen. Dies war auch bei den Winterspielen 2018 der Fall und gilt genauso für die Winterspiele 2022 und die Sommerspiele 2024. Hier können Sie einige Olympia-Wettbewerbe im Free-TV und im Live-Stream in den Mediatheken sehen. Welche Wettbewerbe das sein werden bzw. welche Sportarten eventuell ausschließlich im Pay-TV von Discovery verfügbar sein werden, ist noch unklar.

    Um live bei den Entscheidungen dabei zu sein, müssen deutsche Zuschauer wahrscheinlich meistens früh aufstehen – oder die Nacht zum Tag machen. Grund dafür ist die Zeitverschiebung: Japan ist Deutschland 7 Stunden voraus. Die Eröffnungsfeier startet beispielsweise um 13 Uhr deutscher Zeit – in Tokio ist es dann allerdings schon 20 Uhr. Wettbewerbe, die also etwa zwischen 9 und 18 Uhr in Tokio stattfinden, wären live zwischen 2 und 11 Uhr im deutschen Fernsehen zu sehen.

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    Bereits am 24. Juli 2015 wurde der Öffentlichkeit ein Logo präsentiert. Es stellte ein stilisiertes „T“ dar. Das Logo wies jedoch erhebliche Ähnlichkeit zum Logo des Théâtre de Liège in Lüttich (Belgien) auf. Daraufhin wurde das Logo 5 Wochen später zurückgenommen und auf die Verwendung verzichtet.

    Das neue Logo stammt vom japanischen Künstler Asao Tokolo und wurde aus rund 15.000 Einsendungen ausgewählt. Es wurde am 25. April 2016 vorgestellt. Ein blaues Schachbrettmuster symbolisiert die unterschiedlichen Länder und Kulturen. Zudem ist das karierte Muster seit dem 17. Jahrhundert in Japan bekannt und bei Stoffen und Kleidungsstücken beliebt. Es ist als „ichimatsu moyō“ bekannt. Auch das Indigoblau ist eine traditionelle japanische Farbe.

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    Die Maskottchen von Olympia 2020

    Miraitowa und Someity – so heißen die Maskottchen der Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio. Genau genommen ist Miraitowa das Maskottchen für Olympia, während Someity das Maskottchen der Paralympischen Spiele 2020 ist.

    Die Comic-Figuren wurden vom Designer Ryo Taniguchi erschaffen und schließlich von japanischen Schulkindern in einer Abstimmung ausgewählt. Beide greifen das ichimatsu moyō-Design, also das karierte Muster, des Logos auf. Das blaue Maskottchen steht für alte Traditionen und neue Innovationen, während das rosafarbene die Kirschblüte Japans symbolisiert. Der Designer legte besonderen Wert darauf, traditionell Japanisches mit der modernen japanischen Popkultur zu verbinden, die (auch) bei Touristen beliebt ist.

    Dabei verpasste der Designer den Olympia-2020-Maskottchen nicht nur ihr Äußeres, sondern auch Eigenschaften. Miraitowa, mit dem stilisierten Samurai-Helm, hat einen starken Sinn für Gerechtigkeit und alles Futuristische. Er hat eine spezielle Superkraft, die es ihm erlaubt, sich überall sofort hinzubewegen.

    Das Paralympics-Maskottchen, Someity, verfügt über eine würdevolle innere Stärke und ein gütiges Herz, das die Natur liebt. Ihre Superheldenfähigkeit besteht darin, Dinge nur mit ihren Gedanken bewegen zu können.

    Trotz ihrer unterschiedlichen Eigenschaften verbindet Miraitowa und Someity eine starke Freundschaft. Sie leben sowohl in der digitalen, als auch in der realen Welt und können problemlos zwischen diesen beiden Dimensionen hin und her wechseln.

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