Die Medaillenhoffnungen waren groß – der Frust war es dann auch. Keine der drei Allgäuerinnen hatte es ins Finale geschafft. Das deutsche Männerteam machte es nicht besser.

Zhangjiakou - Es hätte eine so schöne Story werden können. Die drei deutschen Snowboarderinnen Ramona Hofmeister, Carolin Langenhorst und Melanie Hochreiter sind daheim in Bischofswiesen schon zusammen in den Kindergarten gegangen, und jetzt standen sie gemeinsam am Start im olympischen Parallelriesenslalom – um Geschichte zu schreiben. Das Kapitel Peking 2022 endete allerdings mit Enttäuschung, Frust und Tränen.

 

Hochreiter scheiterte bereits in der Qualifikation, die als Medaillenkandidatinnen gehandelten Hofmeister und Langenhorst im Viertelfinale. „Es ist ärgerlich, so knapp rausgefallen zu sein“, meinte Carolin Langenhorst, der gegen die spätere Bronze-Gewinnerin Gloria Kotnik (Slowenien) 15 Hundertstel Sekunden gefehlt hatten. „Die richtige Enttäuschung wird sich erst in ein paar Tagen einstellen.“ Bei Ramona Hofmeister ging es schneller.

Alles ging schief

Die Allgäuerin hatte angekündigt, Gold holen zu wollen – und dann ging alles schief. Erst verlor sie ihr Handy, dann den Anschluss an die Österreicherin Daniela Ulbing, die schließlich Silber holte. „Ich bin sehr enttäuscht“, sagte Hofmeister mit Tränen in den Augen, „mein Ziel war ein ganz anderes. Der Traum von der Medaille ist geplatzt. Bis in vier Jahren.“

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Weil auch die Männer um den im Weltcup führenden Stefan Baumeister leer ausgingen, war der Sportdirektor ziemlich niedergeschlagen. Andreas Scheid hatte vor den Spiele Optimismus verbreitet, jetzt sagte er: „Wir haben eine schwere Niederlage erlitten, unsere Chance nicht genutzt. Olympia hat eben seine eigenen Gesetze.“ Das weiß jetzt auch Paul Marks. „Wir hätten einfach besser fahren müssen“, sagte der Cheftrainer, ehe er die Fassung verlor: „Eine Medaille war das Ziel. Die Enttäuschung ist brutal.“